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© / Quelle: NWZ-Online / 01.09.2024

Championstour der Straßenboßler - 3. Runde

Nach der Etappe wird harsche Kritik geübt

Die Frauenstrecke bei der dritten Etappe der Boßel-Championstour sorgte für heftige Kritik.

Der Friesische Klootschießerverband (FKV) steht nun unter Druck, die Bedingungen zu verbessern.

Von Thomas van Lengen / Foto Jens Doden

Esens - Peter Klöpper hatte irgendwann die Nase gestrichen voll. Als der FKV-Vorsitzende Helfried Goetz sich lächelnd beim Ausrichter der dritten Championstour-Etappe, dem KBV Esens-Moorweg, für die tolle Organisation bedankte, hielt es der Vater und Bahnweiser von Seriensiegerin Anke Klöpper nicht mehr aus. Auf Plattdeutsch platzte es aus ihm heraus: „Das war einer Championstour nicht würdig. Da investiert man soviel Zeit und auch Geld und dann wird einem solch eine Strecke präsentiert. Da fällt mir nichts zu ein!“, polterte er los und erhielt dafür von den umstehenden Sportlern reichlich Applaus. Klöpper prangerte die Zustände auf der Frauenstrecke an. Denn während die Männer auf bester Bahn mit der Eisenkugel laufen durften, von der viele anschließend sagten, es wäre die bessere EM-Strecke gewesen, hatten die Frauen das Gefühl, sie seien allenfalls Sportlerinnen dritter Klasse. Zu schmal, sehr holprig, ein besserer Fahrradweg -– das Urteil über die Straße: vernichtend.

Kein Grund für gute Laune  -  Peter Klöpper brachte es auf den Punkt. Er wünschte sich, dass der Friesische Klootschießerverband als ausrichtender Dachverband der Championstour zukünftig selbst eine Streckenbegehung macht, bevor eine Etappe vergeben wird. Das sei man den Athleten und Athletinnen schuldig. Kaum eine Werferin kam mit guter Laune von der Straße. Selbst Etappensiegerin Fieke Müller, die noch am ehesten Grund zum Jubeln hatte, wirkte nicht so richtig zufrieden. Mit 1003 Metern hatte sie es als einzige Werferin geschafft, die 1000-Meter-Marke zu knacken. Eine Top-Leistung, denn die Zweitplatzierte Julia Heiken hatte 117 Meter Rückstand, Paula Janssen aus Schweinebrück sicherte sich mit 886 Metern Rang drei. Erste Verliererin beim Glücksspiel mit der Eisenkugel war Anke Klöpper, die mit mageren 820 Metern auf Rang vier einlief.

Doppelsieg bei Männern  - Welten trennten die Frauen dabei von den Männern. Denn auf der Strecke Nordorf wurden auf hervorragender Bahn auch starke Weiten geworfen. Gekrönt wurde der Wettkampf von einem Doppelsieg. Und es zeigte sich einmal mehr, dass Gummi- und Holzspezialisten mit der Eisenkugel deutlich größere Probleme haben. Mit Mats Müller (Theener) und Steffen Christians (Reepsholt) - beide mit einer Weite von 1937 Metern - holten sich zwei Athleten den Tagessieg, die bislang noch nicht großartig in Erscheinung getreten waren. Während die 15 Zähler für Christians die ersten Championstour-Punkte überhaupt waren, stockte Müller sein Konto auf 24 Punkte auf. Damit übernahm er auch gleichzeitig die Führung in der Gesamtwertung. Auf Rang drei kam ein weiterer Reepsholter Werfer ins Ziel. Markus Kasper sicherte sich mit 1933 Metern zehn Punkte.