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© / Quelle: NWZ-Online / 01.11.2023

EM-Qualifikation der Straßenboßler

Traum vom EM-Ticket für mehr als 40 Boßler geplatzt

Nur je 21 Männer und Frauen kämpfen weiter um einen Platz im EM-Kader.

Bei den Frauen entschieden letztlich nur zwei Meter über Weiterkommen oder vorzeitiges Ausscheiden.

von Jochen Schrievers

friesensport.de  -  Gesamtstand nach 4. Runde  -  Rundenübersicht

Neuharlingersiel - Für die Boßler der Championstour hat am vergangenen Dienstag die erste Stunde der Wahrheit geschlagen. Auf der EM-Strecke haben sie ihre vierte Etappe ausgetragen – und für die Hälfte des Feldes ist es die letzte gewesen. Im Anschluss an den Wettkampf ist das Starterfeld auf je 21 Männer und Frauen reduziert worden. Auch einige namhafte Sportler und Teilnehmer der Europameisterschaft im vergangenen Jahr haben den Schnitt nicht geschafft und müssen im kommenden Mai zuschauen, wenn in Neuharlingersiel um die Medaillen gekämpft wird.

Marcel Badberg macht größten Sprung  -  Bei den Männern hat Titelverteidiger Ralf Look mit seinem zweiten Platz in der Tageswertung alle Zweifel ausgeräumt und sich seinen Platz in der weiteren Qualifikation gesichert. Der größte Sprung im Klassement gelang allerdings Marcel Badberg (Leerhafe). Nach bisher eher enttäuschenden Ergebnissen trumpfte er auf der regennassen Strecke auf, sicherte sich Platz sieben in der Tageswertung und verbessert sich so um 23 Ränge. Als 16. der Gesamtwertung darf er weiter auf einen Platz im EM-Kader hoffen. Neuer Gesamtführender ist Daniel Heiken (Sch.-Leegmoor). Er sicherte sich mit deutlichem Vorsprung den Tagessieg und führt das Feld nun mit 39 Punkten an. Damit steht er nicht nur sicher unter den besten 21, sondern hat auch den Sprung in den EM-Kader schon jetzt fast sicher. Während die einen jubelten oder zumindest erleichtert auf die Rangliste blickten, ist für andere der Traum von der Heim-EM geplatzt. Mit Bernd-Georg Bohlken (Grabstede), Stefan Siebolds (Burhafe) und Tobias Djuren (Westeraccum) hat es auch einige Werfer erwischt, die sich im vergangenen Jahr noch im FKV-Trikot mit den Werfern aus den anderen Nationen gemessen haben. Sie nutzten ihre Chance am Dienstag nicht.

Zwei Meter entscheiden über das Aus  -  Wie nah Freud und Leid manchmal beieinander liegen, zeigt ein Blick auf das Feld der Frauen. Monja Tjardes (Spekendorf) hat sich mit zwei Metern Vorsprung auf Wiebke Behrends den elften Platz und damit zwei Punkte gesichert. Diese zwei Meter machten im Gesamtklassement den Unterschied zwischen Rang 21 – also dem Ticket für die weiteren drei Werfen – und Rang 25 – damit dem vorzeitigen Ende – aus. Auch Rena Broßonn (Müggenkrug) und Lea Seeberg (Rechtsupweg) haben es in letzter Minute geschafft. Dafür mussten andere die Segel streichen. So fehlte Lokalmatadorin Gesa Wöhrle (Altharlingersiel) letztlich ein Punkt zum Weiterkommen. Anke Klöpper (Südarle) musste sich mit den ganzen Rechenspielchen nicht beschäftigen. Die Gesamtführende sicherte sich ihren zweiten Tagessieg und setzte sich weiter von der Konkurrenz ab.

In den Jugendklassen bleibt das Starterfeld weiter zusammen. In der männlichen Jugend siegte Oke Goldenstein (Stedesdorf) und übernahm das Gelbe Trikot. Tomke de Vries überzeugte bei der weiblichen Jugend und sicherte sich den Tagessieg. Im Gesamtklassement schob sich Nele Carstens (Moorriem) an die Spitze.

Startpunkt kann noch verlegt werden  -  Diskussionen gibt es nach wie vor über die Strecke selbst. Spekulationen über eine Verlegung auf eine andere Bahn oder die Änderung der Wurfrichtung erteilte Helfried Goetz, Vorsitzender des FKV, eine Absage. „Das ist unsere EM-Strecke und daran ändert sich auch nichts mehr“, machte er deutlich. Allerdings beschäftigen sich die zuständigen Ausschüsse und Gremien sehr wohl mit der Idee, den Anwurf um 50 bis 100 Meter nach hinten zu verlegen. Damit würden vor allen den irischen Männern die Chance genommen, mit dem Anwurf schon durch die erste Kurve zu werfen. Eine Entscheidung steht jedoch noch aus. Neben rein sportlichen Aspekten bringt eine Verlegung des Starts auch Verwaltungsaufwand mit sich. Unter anderem müsste eine neue Streckengenehmigung erteilt werden.

 

© / Quelle: NWZ-Online / 01.11.2023

EM-Qualifikation der StraßenboßlerInnen

Wesermarsch-Werfer wahren Chance auf Ticket zur EM

Manuel Runge belegte bei den Männern Rang drei in der Tageswertung.

Neben den Wesermarsch-Männern trumpften vor allem die weiblichen Jugendlichen auf.

von Wolfgang Böning

friesensport.de  -  Gesamtstand nach 4. Runde  -  Rundenübersicht

Neuharlingersiel - Fünf Boßler aus der Wesermarsch haben am Dienstag in Neuharlingersiel bei widrigen Bedingungen die Chance gewahrt, sich für die Europameisterschaft 2024 zu qualifizieren. Stefan Runge (Platz zwei/34 Punkte), Manuel Runge (Platz drei/29/beide Kreuzmoor) sowie Tim Wefer aus Mentzhausen (Platz sechs/25), Sönke Heinemann aus Moorriem (Platz 11./14) und der Kreuzmoorer Matthias Gerken (Platz 17/6) zählen nach dem vierten Durchgang zu den besten 21 Werfern der Männer-Gesamtwertung. Der Rest strich die Segel.

Die Gesamtwertung führt Daniel Heiken an (39). Die besten Zwölf erhalten am Ende ein EM-Ticket. Raus aus dem Rennen sind in Person von Bernd-Georg Bohlken, Stefan Siebolds und Tobias Djuren drei Aktive aus dem vorigen EM-Kader. Heiken hatte sich mit 1945 Metern den Tagessieg gesichert. Der Boßler des Jahres, Ralf Look, belegte mit 1698 Metern Rang zwei und verhinderte das vorzeitige Aus. „Ich war nicht nervös“, sagte er. „Ich wusste, dass ich die Kugel nur normal treffen muss.“ Den Bronzeplatz nahm Manuel Runge (1639 m) ein. Heinemann wurde Achter (1557 m), Wefer Neunter (1530 m) und Stefan Runge Zehnter (1524 m). Gerken musste krankheitsbedingt passen.

Bei den Frauen feierte Anke Klöpper mit 1736 Metern den Tagessieg. Mit dieser Weite hätte sie Platz zwei bei den Männer belegt. Die 31-Jährige sprach von einem nahezu perfekten Wettkampf. Brigitte Sanders aus Reitland (1162 m/27.) und Melanie Rüthemann aus Mentzhausen (925 m/39.) landeten außerhalb der Punkteränge. Auch für Mareile Folkens aus Abbehausen (1120 m/34.) lief es nicht. In der Gesamtwertung führt Klöpper deutlich (52 Punkte). Dahinter liegen Femke Wilberts (34) und Folkens (33). Die Abbehauserin ist die einzige Werferin aus der Wesermarsch, die an den entscheidenden Qualifikationswerfen teilnehmen kann. Alle anderen sind ausgeschieden. Auch Hannah Jansseng und Kyra Gröne, die im vorigen EM-Kader standen, sind nicht mehr dabei – im Gegensatz zu Klöpper, Martina Goldenstein und Astrid Müller.

In der weiblichen Jugend freute sich Tomke de Vries mit 1295 Metern über den Tagessieg. Unmittelbar dahinter platzierten sich Nele Carstens aus Moorriem (1205 m), Mandy Sanders aus Reitland (1185 m) und Alliah Laschitzki aus Abbehausen (1176 m). Sechste wurde Lina Thienken aus Reitland (1166 m). Siemke Loof aus Kreuzmoor (1044 m) belegte Rang elf. In der Gesamtwertung führt Carstens (41) vor Emma van Düllen (36) und Sanders (35) an. Den Reserveplatz vier belegt Marit Erdwiens (29). Auch die Fünfte, Tomke de Vries, hat 29 Punkte. Loof ist Sechste (23), Laschitzki Siebte (19) und Thienken (12) Achte ein.

In der männlichen Jugend holte sich Oke Goldenstein mit 1540 Metern den Sieg. Auf Rang zwei landete Lasse Cordes (1456 m). Dritter wurde Mathes Stindt (1426 m). In der Gesamtwertung führt Goldenstein (44) vor Fynn Meyerhoff und Jonas Eden (beide 43).