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EM 2024 - Ergebnisse //
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weibl. Jugend //
männl. Jugend //
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Männer(2) |
Fotos: Straße -
weibl. Jugend //
männl. Jugend //
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Männer(2) //
Männer(3) |
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/ Quelle: NWZ-Online / 09.05.2024
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BOSSELN UND KLOOTSCHIESSEN
Friesensport-EM in
Neuharlingersiel ist gestartet – Tausende verfolgen
Umzug
Die Boßel- und
Klootschießen-Europameisterschaft in Ostfriesland hat
begonnen: Mehrere Teams aus Europa sind zur 17. Auflage
angereist.
Tausende Zuschauer
verfolgten den Festumzug am Himmelfahrtstag.
von Christine
Cornelius / Fotos von Hauke-Christian Dittrich/dpa
Neuharlingersiel -
Der Wettkampf um Medaillen im Boßeln und Klootschießen
hat begonnen: Am Donnerstag startete die 17.
Europameisterschaft im ostfriesischen Neuharlingersiel
(Landkreis Wittmund) mit einem Festumzug bei strahlendem
Sonnenschein. Rund 400 Sportlerinnen und Sportler sowie
Betreuer aus Europa sorgen für internationales Flair an
der Küste. Bis Sonntag sind Wettkämpfe mit Einzel- und
Mannschaftswertungen angesetzt. „Wir haben perfekte
Bedingungen, am Festumzug nehmen 3000 Personen teil“,
sagte Holger Wilken, Sprecher des Friesischen
Klootschießerverbandes als Ausrichter der
Europameisterschaft, die alle vier Jahre stattfindet. Es
sei eine tolle Atmosphäre, viele Besucher hätten
Länderflaggen mitgebracht. „Etliche Vatertagsrunden
haben ihren Ausflug nach Neuharlingersiel verlegt, um
beim Umzug dabei zu sein“, sagte Wilken. Insgesamt
verfolgten Tausende Zuschauerinnen und Zuschauer am
Himmelfahrtstag den Festumzug. Die Eröffnung war für den
späteren Nachmittag geplant.
Neben Werferinnen und
Werfern aus Ostfriesland und Schleswig-Holstein sind
Teams aus den Niederlanden, Italien und Irland
angereist. Weitere Teams aus Spanien und der Schweiz
verfolgten die EM als Gäste, um sich über die
Organisation zu informieren. Erstmals sind laut Wilken
alle Athleten in einer Anlage untergebracht, die
Stimmung sei sehr gut.
Boßeln
ist ein Mannschaftssport, bei dem eine Kugel mit
möglichst wenigen Würfen über eine festgelegte Strecke
geworfen wird. Die Sportler versuchen bei ihrem Wurf,
die Kugel mit Kraft und Geschick möglichst lange auf der
Straße zu halten. Beim Klootschießen auf der Wiese wirft
jeder und jede für sich allein. Zum Wettkampf werden
zahlreiche Fans, Familienangehörige und Urlaubsgäste
erwartet, die die EM verfolgen. Die Veranstalter rechnen
mit mindestens 10 000 Zuschauern täglich. Die vorige
Europameisterschaft fand 2022 in Meldorf im Kreis
Dithmarschen an der Westküste Schleswig-Holsteins statt
- nachdem sie coronabedingt 2020 verschoben wurde. |
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/ Quelle: NWZ-Online / 10.05.2024
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17. FRIESENSPORT-EM IN
NEUHARLINGERSIEL
Jugend sorgt für Traumstart -
Gold für Mandy Sanders und Devin Hillmer
Besser hätte es für den
Friesischer Klootschießerverband (FKV) nicht laufen
können.
Schon bei der ersten
Disziplin der Friesensport-EM haben die Nachwuchswerfer
aus Oldenburg und Ostfriesland Gold geholt.
von Jochen
Schrievers
Neuharlingersiel -
Besser hätte es für den Friesischer Klootschießerverband
(FKV) nicht laufen können. Schon bei der ersten
Disziplin der 17. Friesensport-Europameisterschaft, dem
Hollandkugelwerfen, haben die Nachwuchswerfer aus
Oldenburg und Ostfriesland sowohl im Einzel als auch in
der Mannschaft Gold geholt.
Als erster Werfer des Tages
ging Devin Hillmer (Mentzhausen) auf die Strecke. Seine
Qualifikation lief aufgrund von Wetter und einer
Verletzung nicht nach Plan. Aber bei der EM war er auf
den Punkt da. Er setzte mit 946,35 Metern eine erste
Bestmarke. „Für meine Verhältnisse war es das beste, was
ich hinlegen konnte“, sagte er im Ziel. Nach und nach
trudelten die Karten der anderen Paarungen ein. Doch
keiner kam an seine Weite heran. Damit hatte er Gold im
Einzel sicher. Zusammen mit Hauke Roolfs (Südarle),
Jonas Eden (Theener) und Oke Goldenstein (Stedesdorf)
gab es später noch einen Grund zu feiern, denn auch das
Team holte den Titel.
Dass
der erste Startplatz ein gutes Omen ist, stellte auch
Mandy Sanders (Reitland) fest. Sie eröffnete den
Wettkampf der weiblichen Jugend. Wie schon Devin Hillmer
zuvor, hatte ihre Weite von 723,70 Metern bis zum
Schluss Bestand. Mit Lana Gronewold
(Dietrichsfeld/642,55) schaffte es eine zweite
FKV-Werferin aufs Podium. Sie wurde Dritte. Abgerundet
wurde der Traumstart durch das gute Mannschaftsergebnis.
Denn nach den Jungs holten auch Mandy Sanders, Lana
Gronewold und Tomke Harms (Südarle) Gold. |
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/ Quelle: NWZ-Online / 10.05.2024
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17. FRIESENSPORT-EM IN
NEUHARLINGERSIEL
Hollandkugel - Femke Wilberts
holt Silber hinter Silke Tulk
Im letzten Wurf zog
Niederländerin Silke Tulk doch noch an Femke Wilberts
aus Norden (FKV) vorbei.
Kurze Zeit sah es so
aus, als würde die Friesensport-EM eine neue
Europameisterin sehen.
von Jochen
Schrievers / Foto Alina Zacher
Neuharlingersiel -
Und am Ende jubelt wieder Silke Tulk. Im
Hollandkugelwettbewerb der Frauen lag Anke Klöpper
(Südarle) vorne, doch eine Gruppe war noch unterwegs.
Nur zwei Werferinnen kamen noch infrage, um ihr den
Titel streitig zu machen. Die niederländische
Titelverteidigerin Silke Tulk und Femke Wilberts
(Norden). Die junge Ostfriesin hielt die Favoritin die
ganze Zeit in Schach. „Femke ist sehr stark unterwegs“,
hieß es auch in der Jugendherberge, wo einige Athleten
den Wettkampf im Liveticker verfolgten. Vor dem letzten
Wurf hatte Femke Wilberts noch drei Meter Vorsprung –
und alle im FKV-Dress drückten die Daumen. Doch es
sollte nicht sein. Mit dem zehnten Wurf zog Silke Tulk
doch noch vorbei. 838,45 Meter standen am Ende auf ihrer
Werferkarte. Gerade einmal 5,65 Meter fehlten Femke
Wilberts zum Einzelgold. Auch wenn sie sich im ersten
Moment sicherlich geärgert hat, darf sie sehr stolz auf
sich sein.
Und die Norderin kann noch
viele Jahre vorne mitwerfen. Sie ist anderthalb
Jahrzehnte jünger als die Niederländerin, die sicherlich
irgendwann zurücktreten wird. Doch auch Femke Wilberts
sollte ihre Goldmedaille noch bekommen. Denn mit ihren
832,80 Metern und den guten Leistungen ihrer
Mannschaftskameradinnen Anke Klöpper (Südarle/804,30 m),
Lene Gerjets (Etzel/795,95 m), Hannah de Vries
(Norden/769,95 m), Mareile Folkens (Abbehausen/735,30 m)
und Bianca Brunken (Theener/642,25 m) sicherte sich
Femke Wilberts den Mannschaftstitel. |
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/ Quelle: NWZ-Online / 10.05.2024
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17. FRIESENSPORT-EM IN
NEUHARLINGERSIEL
Hollandkugel - Neustadtgödenser
Henning Eden am Ende Fünfter
Für den Neustadtgödenser
Henning Eden sah es lange gut aus - warf er doch
konstant über 100 Meter mit der Hollandkugel.
Doch am Ende holten
Irland Gold.
von Thomas
Van Lengen
Neuharlingersiel -
Schon vor dem Wettkampfbeginn schottet Henning Eden sich
ab. Dicke Kopfhörer sitzen auf seinem Kopf, harter
Techno trommelt auf seine Ohren ein. „Je mehr Bass desto
besser“, sagt Eden. Von seiner Umgebung möchte er am
liebsten überhaupt nichts mitbekommen. Seine
Konkurrenten beobachtet er still vom Rand aus. Seine
Miene ist schwer zu deuten. Irgendetwas zwischen
Konzentration und Gleichgültigkeit. Dem Gegner will er
nicht zeigen, ob ihn ein Wurf beeindruckt hat. Noch
weniger möchte er von gut gemeinten Tipps der Käkler und
Mäkler aus dem Rhythmus gebracht werden. „Ich würde es
nicht anders machen“, raunt einer der Schiedsrichter im
Vorbeigehen.
Top 10 als Ziel - die
Taktik scheint aufzugehen. Henning Eden spult sein
Programm mit der Hollandkugel mehr als nur solide ab.
110, 120 Meter – seine Weiten sind konstant – gute
Voraussetzungen, um am Ende ganz weit vorne zu landen.
Eden läuft in der siebten Startgruppe, noch drei werden
ihm folgen. Vater und Bahnweiser Helmut Eden ist
hochzufrieden. Top 10 hat er als Ziel ausgegeben. Nach
dem zehnten Wurf bleibt die Kugel bei 1030,75 Metern
liegen. Es bedeutet zunächst die Führung für den
Neustadtgödenser. Seine Vereinskollegen, die natürlich
auf der ganzen Strecke nicht von seiner Seite gewichen
sind, feiern den jungen Mann. Doch es sollte letztlich
nicht zu Edelmetall reichen. Schon mit der nächsten
Gruppe zogen der Ire James O’ Donovan (1068,15 Meter)
und FKV-Teamkollege Florian Eiben (1066,20 m) an dem
Neustadtgödenser vorbei. In Gruppe zehn schob sich
Daniel Heiken mit seinem letzten Wurf auf Rang zwei und
sicherte sich Silber. Gerade einmal 15 Zentimeter
fehlten ihm, um mit dem Iren gleichzuziehen. Mit Rob
Scholten stieg auch ein Niederländer auf Rang drei ein
und holte Bronze. Henning Eden rutschte weiter ab auf
Rang fünf – dennoch ein großer Erfolg für den
Neustadtgödenser, der mit seinem Wettkampf hochzufrieden
war.
Gold im Team - und Gold gab
es für ihn dann letztlich doch noch. Denn wie schon bei
den Frauen, der männlichen und der weiblichen Jugend gab
es für die Männer des Gastgebers Mannschaftsgold. |
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/ Quelle: NWZ-Online / 11.05.2024
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17. FRIESENSPORT-EM IN
NEUHARLINGERSIEL
Oke Goldenstein – Ein
Geburtstagskind mit glücklichem Händchen an der
Eisenkugel
Oke Goldenstein,
Jugendwerfer des Friesischen Klootschießerverbands,
gewinnt Bronze bei der Friesensport-EM in
Neuharlingersiel - und das an seinem 18. Geburtstag.
von Thomas
Van Lengen
Neuharlingersiel -
Gleich zweimal musste Oke Goldenstein am Samstag
Glückwünsche über sich ergehen lassen. Der Jugendwerfer
des Friesischen Klootschießerverbands feierte
ausgerechnet an seinem Wettkampftag bei der
Europameisterschaft in Neuharlingersiel seinen 18.
Geburtstag. Bis nach seinem letzten Wurf hatte er sich
allerdings sämtliches Hochleben verbeten. Mit der
irischen Eisenkugel zählt jeder Wurf. Schon den ersten
hatte er ziemlich verzogen. Früh nach dem Start endete
sein Wurf an einer Leitbake. Der Knall war laut zu
hören, das Raunen der vielen hundert Käkler und Mäkler
ebenfalls. Doch der verunglückte Versuch rüttelte ihn
wach. Im Anschluss setzte er Wurf für Wurf konzentriert
auf die Straße und ließ seine Konkurrenz schnell hinter
sich. In der langgezogenen Schlusskurve hatte er dann
nicht das ganz große Glück. Mit dem letzten Wurf blieb
die Kugel bei 1640,55 Metern liegen. Als
Startgruppenwerfer begann das Zittern, denn der
Streckenrekord liegt bei mehr als 1900 Metern - viel
Spielraum für die nachfolgenden Athleten.
Doch erst in der dritten
Gruppe fiel sein Hochwurf. Liam Murphy (Irland) und Bart
Lucas (Niederlande) lieferten sich ein packendes Duell,
in dem erst der Niederländer einen fulminanten
Schlusswurf auf die Straße legte. Doch der Ire konterte
nervenstark und hievte sich mit insgesamt 1824,90 Metern
zu Gold. Doch was würde aus Oke Goldenstein werden?
Mittlerweile war er auf Rang drei abgerutscht und mit
Anthony Crowley hatten die Iren noch ein weiteres heißes
Eisen im Feuer. Er lag vor seinem letzten Wurf bei 1560
Metern. Rang drei war ihm eigentlich nicht mehr zu
nehmen. Und dann spielte plötzlich das Thema Nerven
wieder eine gewaltige Rolle. Oke Goldenstein hatte
Bronze gedanklich schon abgehakt. Vermutlich hätte der
Ire die Eisenkugel auch mit dem Fuß spielen können, um
Edelmetall zu gewinnen, doch mit einem Gewaltwurf wollte
er mehr - und verzog komplett. Nach etwas mehr als 60
Metern rauschte seine Kugel in den Graben. Ungläubig
blickte Crowley seiner Kugel hinterher. Und Oke
Goldenstein? Der musste sich zum zweiten Mal an diesem
Tag der vielen Glückwünsche und Umarmungen erwehren. Ein
Geburtstag ist eben manchmal auch ein Glückstag.
Jubel gab es anschließend
auch im Wettkampf der weiblichen Jugend. Mit Nele
Carstens holte sich eine weitere Werferin des FKV
Silber. Es siegte Merle Aveskamp aus den Niederlanden. |
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/ Quelle: NWZ-Online / 11.05.2024
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17. FRIESENSPORT-EM IN
NEUHARLINGERSIEL
Nerventest für Eisenspezialisten
bei der EM
Auf der Eisenstrecke am
Werdumer Altendeich sorgten Verzögerungen, die Gräben
und die Werfer aus den Niederlanden für Gesprächsstoff.
Nicht zufrieden waren hingegen die Gastgeber vom FKV.
von Jochen
Schrievers
Neuharlingersiel -
Seit drei Stunden steht Mareile Folkens mit Freunden und
Familie nahezu auf einer Stelle. 1500 Meter weist die
blaue Schrift auf dem Werdumer Altendeich aus. Kurz
hinter ihr steckt eine Fahne im Gras. Sie markiert ihre
Weite, die sie nach zehn Würfen mit der Eisenkugel bei
der Friesensport-Europameisterschaft erreicht hat.
1504,60 Meter hat sie als erste Werferin des Feldes als
Marke gesetzt. Seitdem hat es niemand geschafft, ihr die
Führung abzunehmen.
Immer mehr Werferinnen
absolvieren ihren letzten Wurf, keine schafft es an die
1500-Meter-Marke. Lange tippelte Mareile Folkens auf der
Stelle. Als sich die letzte Gruppe nähert, wechseln sich
Lachen und einige Tränen ab. Die Spannung ist nahezu
greifbar. Aus der letzten Gruppe ist Hannah Sexton aus
Irland als erste fertig. Damit ist eine Medaille sicher.
Aber Mareile Folkens will jetzt mehr. Auch Anke Klöpper
aus Südarle schafft es nicht, ihre FKV-Teamkameradin von
der Spitze zu verdrängen. Nun kommt nur noch eine. Und
wie schon am Freitag ist es wieder die Niederländerin
Silke Tulk, die für den FKV zum Spielverderber wird. Mit
einem überragenden Schlusswurf kommt sie nicht nur an
die 1500 Meter ran, sondern stellt einmal mehr ihre
Dominanz unter Beweis. Erst bei 1574,95 Metern bleibt
ihre Kugel liegen – damit holt sich Silke Tulk verdient
die nächsten beiden Titel. Denn durch ihre grandiose
Weite haben die Niederländerinnen den FKV auf den
Silberrang in der Mannschaftswertung verdrängt.
Auch für die Männer wurde
der Wettkampf zum Nerventest. Immer wieder gab es
Verzögerungen, weil Kugeln in den Gräben gesucht werden
mussten oder es kaum möglich war, die vielen Zuschauer
von der Straße auf die schmalen Bermen zurückzudrängen.
Von den Werfern des FKV kamen Manuel Runge
(Kreuzmoor-Bekhausen), Ralf Look (Großheide) und Markus
Kasper (Reepsholt) am besten zurecht. Die Medaillen
holten aber andere. William Hobbelink und Luuk Zanderink
sorgten für einen niederländischen Doppelsieg. Rang drei
ging an Dirk König aus Schleswig-Holstein – die erste
Einzelmedaille für den VSHB in der Geschichte der EM.
Enttäuscht waren auch die hoch gehandelten Iren. „Das
war kein guter Tag für Irland“, befand James O’Driscoll
vom irischen Verband. |
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/ Quelle: NWZ-Online / 12.05.2024
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17. FRIESENSPORT-EM IN
NEUHARLINGERSIEL
Zwei Wesermarsch-Talente gewinnen
doppelt Gold mit der Hollandkugel
Zwei Nachwuchswerfer aus
der Wesermarsch drückten den Wettkämpfen mit der
Hollandkugel ihren Stempel auf. In der Teamwertung
gingen alle vier Titel an den Friesisichen
Klootschießerverband.
von Wolfgang
Böning
Neuharlingersiel -
Besser hätte der erste Wettkampftag bei der 17.
Friesensport-Europameisterschaft in Neuharlingersiel
kaum beginnen können. Beim Streckenwerfen mit der 300
Gramm schweren Hollandkugel jubelten zwei
Nachwuchswerfer aus der Wesermarsch. Devin Hillmer und
Mandy Sanders gewannen die Goldmedaille. In den
Mannschaftswertungen gingen alle vier Titel an den
Friesischen Klootschießerverband (FKV).
Die Junioren -
Hillmer feierte einen
Start-Ziel-Sieg. Der Braker, der für den Mentzhauser TV
startet, ging direkt mit der ersten Gruppe auf die
Strecke. Mit überragenden 946,35 Metern sicherte er sich
den Titel mit mehr als 50 Metern Vorsprung vor dem für
den irischen Verband (BC) werfenden Cathal Creedon
(893,85). „Ich bin gut klargekommen“, sagte Hillmer, der
mit einem Schnitt von 100 Metern pro Wurf in den
Wettkampf startete: „Mein Ziel war eine Medaille.
Richtig gerechnet habe ich damit aber nicht.“ Der
Wesermärschler war erst im letzten Moment auf den EM-Zug
aufgesprungen. Verletzungs- und krankheitsbedingt hatte
er in 2023 fünf Monate pausieren müssen. Erst zu
Jahresbeginn konnte er wieder einsteigen und noch die
erforderlichen zwei EM-Qualifikationswerfen bestreiten.
Bronze ging an den
niederländischen Verband (NKB) in Person von Max Oude
Engberink mit 880,55 Metern. Dem amtierenden Titelträger
Hauke Roolfs (Südarle) blieb mit 843,1 Metern nur Rang
vier. Sein zweites Gold bejubelte Hillmer später in der
Teamwertung mit dem FKV. Platz zwei ging an die Iren,
Platz drei an die Niederländer.
Die Juniorinnen -
Einen goldenen Vormittag aus FKV-Sicht krönte
schließlich Mandy Sanders. Die Werferin vom KBV Reitland
gewann mit 50 Metern Vorsprung und einer Weite von 723,7
Metern den Titel vor der Niederländerin Lotte Telgenhof
oude Koehorst (673,75) und der FKV-Werferin Lana
Gronewold (642,55). Im Ziel strahlte die 17-Jährige.
„Das lief heute alles mega gut. Wir waren mit den
Betreuern eine gute Einheit. Die Würfe kamen richtig
gut, nur einer war etwas flach“, sagte die Siegerin, die
ihre Tages-Höchstweite auf 83 Meter schraubte. Auch
Sanders nahm doppeltes EM-Gold mit nach Hause. Mit der
FKV-Mannschaft setzte sie sich gegen den NKB und den BC
durch.
Die Frauen - Bei den
Frauen blieben die Überraschungen aus. Die Favoritin
Silke Tulk aus den Niederlanden verteidigte ihren Titel.
Die NKB-Werferin warf die Hollandkugel 838,45 Meter weit
und landete damit vor Femke Wilberts (FKV, Noord Norden)
mit 832,8 Metern und Anke Klöpper (FKV, Südarle) mit
804,3 Metern. Mareile Folkens’ 735,3 Meter bedeuteten am
Ende Rang sieben für die Werferin des KBV Abbehausen.
Die Ammerländerin Wiebke Schröder (KBV Haarenstroth) kam
nicht zum Einsatz, durfte aber dennoch mit ihren
FKV-Teammitgliedern den Sieg in der Mannschaftswertung
vor dem NKB und dem BC feiern.
Die Männer - Bei den
Männern kam es auf jeden Zentimeter an. Am Ende lagen
zwischen der Gold- und der Silbermedaille nur 15
Zentimeter. Als neuer Europameister konnte sich der Ire
James O’ Donovan mit einer Weite von 1068,15 Metern
feiern lassen. Platz zwei ging an den Ex-Europameister
Daniel Heiken (Schirumer-Leegmoor) mit 1068 Meter.
Dritter wurde der Niederländer Rob Scholten (1066,2).
Die Aktiven aus dem Landesverband Oldenburg reihten sich
im Mittelfeld ein. Das beste Ergebnis erreichte der
Schweinebrücker Sören Bruhn mit Rang neun (1018,8).
Dahinter kamen Thore Bruns aus Waddens auf Rang zwölf
(998,6) und Ludger Ruch aus Mentzhausen auf Platz 17
(956,6) ins Ziel. Hendrik Rüdebusch (Vielstedt-Hude)
hingegen verzichtete auf seinen Start, um sich auf seine
Paradedisziplin – das Klootschießen am Sonntag –
vorzubereiten. Für ihn übernahm Tim Wefer aus
Mentzhausen den Reserveplatz. Auch in der Altersklasse
der Männer ging der Mannschaftstitel an den FKV, gefolgt
vom NKB und dem BC. |
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/ Quelle: NWZ-Online / 12.05.2024
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17. FRIESENSPORT-EM IN
NEUHARLINGERSIEL
Niederländer mit der Eisenkugel
zu stark
Zwei Wesermärschlerinnen
ließen den Friesischen Klootschießerverband am zweiten
EM-Wettkampftag jubeln.
Den Ton gaben aber die
Friesenportler aus den Niederlanden an.
von Wolfgang
Böning
Neuharlingersiel -
Die niederländischen Werfer haben dem zweiten
Wettkampftag bei der Friesensport-Europameisterschaft in
Neuharlingersiel ihren Stempel aufgedrückt. Beim
Eisenkugel-Boßeln gingen drei der vier Titel an die
NKB-Werfer. Für Jubel beim FKV-Team sorgten zwei
Werferinnen aus der Wesermarsch.
Die Juniorinnen -
Das Schwesternpaar Merle und Silke Aveskamp bescherte
dem niederländischen Verband NKB die Gold- und
Bronzemedaille und den Sieg in der Mannschaftswertung.
Merle wies im Ziel mit 1438,65 Metern einen Vorsprung
von mehr als 200 Metern auf Nele Carstens vom BV
Moorriem (1229,5) auf. „Ich bin sehr glücklich“, sagte
die 15-Jährige Wesermärschlerin im Ziel. Erst vor einem
Jahr hatte Carstens die Eisenkugel zum ersten Mal
überhaupt in die Hand genommen. Silke Aveskampf kam auf
1216,2 Meter. Paula Janßen schrammte knapp am Edelmetall
vorbei. Die Schweinebrückerin (1184,35) wurde Vierte.
Mandy Sanders aus Reitland belegte mit 1171,75 Metern
Platz sechs. Diese guten Leistungen des FKV wurden in
der Teamwertung mit Platz zwei belohnt.
Die Frauen - Auch
mit der Eisenkugel war die niederländische Favoritin
Silke Tulk nicht zu schlagen. Sie verwies mit 1574,95
Metern Mareile Folkens vom KBV Abbehausen (1504,6) und
Suzan Zieverink (NKB, 1471,75) auf die weiteren Plätze.
Folkens schüttelte sich nach ihrem Anwurf, der nur 80
Meter weit flog, kurz. Ihr zweiter Wurf mit 233 Metern
brachte sie zurück ins Titelrennen, der sechste Wurf kam
sogar auf 298 Meter. „Ich bin sehr happy mit meiner
Leistung. Ich habe aber auch ein gutes Team hinter mir“,
sagte die Vize-Europameisterin aus der Wesermarsch. Der
mehrfachen Championstoursiegerin Anke Klöpper aus
Südarle blieb mit 1420,2 Metern nur Rang sechs. In der
Mannschaftswertung siegten die Niederländerinnen vor dem
FKV-Team.
Die Männer - Der
Doppelsieg ging an die Niederländer. William Hobbelink
gewann mit 1902,1 Metern deutlich vor Luuk Zandevink
(1785,85). Bronze sicherte sich Dirk König vom Verband
der Schleswig-Holsteinischer Boßler (VSHB) mit 1775,9
Metern. Dem fünftplatzierten Manuel Runge
(Kreuzmoor/Bekhausen) fehlten mit 1757,2 Metern keine 20
Meter auf Rang drei. Tim Wefer (Mentzhauser TV) belegte
Platz sieben (1689,35). Überhaupt nicht lief es beim
Championstour-Sieger Stefan Runge. 1532,75 Meter
bedeuteten für den Werfer des KBV Kreuzmoor/Bekhausen
nur Platz 25. In der Mannschaftswertung blieb dem FKV
nur Rang zwei hinter den Niederländern und vor den Iren.
Die Junioren - Mit
großem Vorsprung gewann der Ire Liam Murphy mit 1824,9
Metern Gold. Platz zwei ging den Niederländer Bart Lucas
(1733,45), Dritter wurde Oke Goldenstein aus Stedesdorf
(1640,55), der am Wettkampftag seinen 18. Geburtstag
feierte. |
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/ Quelle: NWZ-Online / 12.05.2024
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17. FRIESENSPORT-EM IN
NEUHARLINGERSIEL
Lene Gerjets wirft Weltrekord -
Femke Wilberts holt Gold im Klootschießen
Die Frauen des FKV haben
im Klootschießen abgeräumt: Femke Wilberts holt mit
EM-Rekord Gold, Lene Gerjets mit Weltrekord Bronze.
Bei den Männern siegte
ein alter Bekannter - aus Schleswig-Holstein.
von Jochen
Schrievers
Neuharlingersiel -
Lene Gerjets hat gerade einen Wurf für die
Geschichtsbücher gemacht. Sie beförderte den Kloot auf
69,21 Meter – Weltrekord im Frauenbereich. Doch
wirkliche Freude kam bei der jungen Etzelerin nicht auf.
Denn ihr erster Wurf ging für ihre Verhältnisse komplett
daneben: nur 53,20 Meter. „Ich war noch nicht drin im
Wettkampf. Ich hätte noch einen Probewurf gebraucht, so
fürs Gefühl“, sagte die frischgebackene
Weltrekordhalterin enttäuscht. Doch zwischen Einwerfen
und Wettkampf lag zu viel Zeit. 181,95 Meter standen
nach drei Würfen als Gesamtweite zu Buche. „Bei unserem
starken Kader reicht das nicht für eine Medaille“, fügte
sie hinzu. Wie recht sie hatte, sollte sich kurz darauf
zeigen.
Von Anfang an lief es
hingegen bei Femke Wilberts. Die Norderin startete mit
63 Metern und steigerte sich über 65,35 auf 67,35 Meter
– persönliche Bestleistung. Aber die eigentliche
Favoritin sollte ja noch kommen. Lena Stulke kam jedoch
nicht an ihre 195,70 Gesamtweite – Höchstwert bei einer
EM – heran. Mit offenem Mund stand Femke Wilberts da,
als das Ergebnis durchgesagt wurde. Sollte es
tatsächlich für Gold reichen, oder wird sie, wie am
Freitag, doch noch auf der Zielgerade abgefangen? Als
die letzte Athletin aus Schleswig-Holstein ihren ersten
Wurf vor der 50-Meter-Marke ließ, war es klar: es
reicht. Und auch Lene Gerjets durfte noch hoffen. „Wenn
das reicht, bin ich der glücklichste Mensch der Welt“,
sagte sie ungläubig. Kurz darauf brach Jubel aus, hinter
Femke Wilberts und Lena Stulke holte sie Bronze und
komplettierte das FKV-Podium.
Bei den Männern warteten
alle gespannt auf den Auftritt des Titelverteidigers
Mike Plähn. Und der Werfer aus Schleswig-Holstein, der
mittlerweile in Ostfriesland lebt, enttäuschte seine
Anhänger nicht. Gleich sein erster Wurf schlug bei 94,10
Metern am Strand von Neuharlingersiel ein. Mit 269,10
Metern übernahm er auch die Gesamtführung. Hendrik
Rüdebusch, Europameister von 2016, kam auf 251,60 Meter.
Damit sicherte er sich hinter Mike Plähn und Kai Engel
vom VSHB Bronze. Auch wenn es nicht für die
Medaillenränge gereicht hat, jubelte auch Florian Eiben
auf der Bahn. Der Leerhafer warf alle drei Versuche
knapp über die 80-Meter-Marke. Er wurde am Ende
Sechster. Bester Werfer außerhalb der beiden deutschen
Verbände wurde David Murphy aus Irland. |
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/ Quelle: NWZ-Online / 13.05.2024
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17. FRIESENSPORT-EM IN
NEUHARLINGERSIEL
FKV-Frauen dominieren
Klootschießen
Trotz eines neuen
Weltrekords reichte es für Lene Gerjets nicht zu
EM-Gold. Dafür waren ihre Verbandskolleginnen Femke
Wilberts und Lena Stulke zu stark.
Zwei Bronzemedaillen
gingen nach Mentzhausen.
von Wolfgang
Böning
Neuharlingersiel -
Kein Vorbeikommen war am letzten Wettkampftag der 17.
Friesensport-Europameisterschaften im Klootschießen an
den Frauen des Friesischen Klootschießerverbandes (FKV).
Das FKV-Team nahm in Neuharlingersiel die Plätze eins
bis vier ein. In den weiteren Klassen kamen für den FKV
eine Silber- und zwei Bronzemedaillen hinzu.
Die Frauen -
Den Titel sicherte sich Femke Wilberts (Noord Norden)
mit 195,7 Metern. Entscheidend war die große Konstanz,
die sie an den Tag legte. Damit verwies sie Lena Stulke
aus Halsbek auf Rang zwei. Der Ammerländerin fehlten am
Ende 70 Zentimeter zu Platz eins. Für die
Jugend-Europameisterin aus 2012 war es im
Erwachsenenbereich nun die dritte EM-Vizemeisterschaft
in Serie. Platz drei ging an Lene Gerjets mit 181,95
Metern. Die Etzelerin sorgte mit ihrem zweiten Wurf für
großes Staunen. 69,2 Meter bedeuteten einen neuen
Weltrekord. Dass es für sie am Ende nicht zu mehr
reichte, lag daran, dass sie ihren ersten Wurf mit nur
53 Metern gehörig verzogen hatte. Platz vier ging in
Person von Hannah de Vries (174,2) ebenfalls an den FKV.
Antje Wulff aus Mentzhausen belegte Platz sieben
(166,15). Somit ging auch die Mannschaftswertung klar an
den FKV.
Die Männer -
Titelverteidiger Mike Plähn
vom Verband der Schleswig-Holsteinischen Boßeler (VSHB)
ließ der Konkurrenz keine Chance. Mit dem Drehwurf
brachte er zwei Versuche mit einer Weite von mehr als 90
Metern zustande – sein Rekordwurf schlug bei 94,1 Metern
ein. Mit seiner Gesamtweite von 269,1 Metern verwies er
seinen Verbandskollegen Kai Engel (252,7) mit einigem
Abstand auf Rang zwei. So blieb Hendrik Rüdebusch, dem
Europameister von 2016, am Ende nur Rang drei. Der
Vielstedter kam auf 251,6 Meter. Sören Bruhn aus
Schweinebrück wurde Sechster (240,55), Ludger Ruch aus
Mentzhausen wurde Zehnter (230,6). Weiter hinten reihten
sich Dominik Köster (Langendamm/Dangastermoor, 228,80
Meter, Platz 13), Bjarn Bohlken (Grabstede, 218,50, 17.)
und Thore Bruns (Waddens, 210,55, 19.) ein. In der
Mannschaftswertung bescherte der Doppelsieg dem VSBH
auch Teamgold. Der FKV landete auf Rang zwei.
Die Juniorinnen -
Auch hier gingen Gold
und Silber an den VSHB. Inga Klinck (162,35) und Eike
Carstensen (160,35) warfen die Topweiten. Platz drei
ging an Finja Frels, die beim KBV Kreuzmoor/Bekhausen
wirft und auf eine Weite von 157,35 kam. „Ich habe
dreimal Bestleistungen abgerufen. Mit dieser Medaille
habe ich wirklich nicht gerechnet“, sagte die
Mentzhauserin bei der Siegerehrung. Die
Mannschaftswertung gewann klar der VSHB vor dem FKV und
den Niederländerinnen.
Die Junioren -
Neuer Europameister ist
Thede Klinck vom VSHB. Seine 227,9 Meter mit dem 375
Gramm schweren Kloot bedeuteten die Bestleistung des
Tages. Topfavorit Hauke Roolfs aus Südarle haderte – wie
schon an den anderen Wettkampftagen – erneut mit seinen
Weiten. 90 Zentimeter fehlten dem FKV-Werfer am Ende zum
Titel. Besser war die Laune bei Devin Hillmer. Der
Klootschießer des Mentzhauser TV gewann mit 224,65
Metern Bronze, nachdem er am Freitag schon Gold mit der
Hollandkugel geholt hatte. Zudem erreichte er mit 75
Metern eine neue persönliche Bestleistung. „Ich bin
überglücklich mit meinem Abschneiden bei dieser EM“,
sagte der Wesermärschler. Der Büppeler Lasse Cordes
wurde mit 177,35 Meter Achter. In der Mannschaftswertung
bescherte ein Vorsprung von elf Metern dem FKV den Titel
vor dem VSHB und den Iren. |
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/ Quelle: NWZ-Online / 13.05.2024
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17. FRIESENSPORT-EM IN
NEUHARLINGERSIEL
Wochenende ist großer Erfolg mit
kleinen Makeln
Für die Besucher war die
Europameisterschaft in großes Spektakel und auch die
Sportler waren beeindruckt.
Doch bei allem Lob gab
es in Neuharlingersiel auch DInge, die daneben gegangen
sind.
von Jochen
Schrievers / Foto Thomas Van Lengen
Neuharlingersiel -
Die 17. Friesensport-Europameisterschaft liegt hinter
den Sportlern, Organisatoren und Zuschauern. Damit ist
es Zeit für ein Fazit. Dabei muss die Veranstaltung
jedoch aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet
werden.
Zu wenig Toiletten und
zu lange Tage - Aus Sicht der Zuschauer war das
gesamte Wochenende ein tolles Spektakel. Angefangen vom
Festumzug am Donnerstag, über den Feldkampf am Freitag,
das Straßenboßeln und das abschließende Klootschießen am
Sonntag am Deich. Das Konzept der kurzen Wege ist hier
aufgegangen. Auch die Partys auf dem Gelände am Hafen
waren durchweg gut besucht. Lediglich die Wege zu den
Toilettenwagen, waren oftmals zu lang. Die eine oder
andere „Notdurftanstalt“ an den Strecken wäre sicher gut
gewesen.
Ein Problem, dass am
Samstag und Sonntag für Unmut gesorgt hat, sind die
Zeitpläne, die komplett aus dem Ruder gelaufen sind. Und
das betraf sowohl die Besucher als auch die Sportler.
Dabei war abzusehen, dass die Planung so nicht aufgehen
kann. Wettkämpfe bis nach 21 Uhr sind für alle
Beteiligten nicht zumutbar.
Wahl der Strecke sorgt
für Unverständnis - Am schlimmsten war es am Samstag
beim Eisenkugelwerfen. Hier wurden aus allen Verbänden
Stimmen laut, die genau das wiederholten, was auch die
Athleten des FKV im Vorfeld bemängelt hatten. „Eine
Straße ohne Fahrradweg und mit Gräben auf beiden Seiten
ist vielleicht nicht die beste Idee“, kommentierte ein
Werfer aus Schleswig-Holstein, als er wieder einmal
darauf wartete, dass es endlich weitergeht. Die
Zuschauer über die Felder entlang der Strecke zu leiten,
mag in der Theorie nach einer guten Idee klingen. Diese
funktioniert aber nur, wenn ausreichend Ordner dafür
sorgen, dass die Zuschauer auch wirklich nur über die
Straße gehen und nicht auf die Bahn abbiegen. Die
vorhandenen Ordner haben alles versucht, doch es waren
einfach zu wenige von ihnen an der Strecke. Die großen
Verzögerungen auf der Straße beeinflussten sicherlich
auch die Leistungen der Werfer. So fanden einige nicht
in ihren Rhythmus und blieben deutlich hinter den
Erwartungen zurück. Die hoch gehandelten Iren waren
insgesamt ein Totalausfall. Doch die Männer des FKV
haben es nicht geschafft, dies für sich zu nutzen. So
gingen die Medaillen an die Niederländer und einen
Schleswig-Holsteiner. Hier müssen sich Fachwarte und
Werfer sicher noch einmal zusammensetzen und die Gründe
zusammentragen.
Zeitpläne waren zum
Scheitern verurteilt - Das Klootschießergeländer am
Strand war wiederum eine gute Wahl. Dabei hatten die
Organisatoren reichlich Glück, dass das Wetter
mitspielte, denn schon ein Regentag mehr hätte ein
Werfen am Strand unmöglich gemacht. Aber etwas Glück
gehört nun einmal dazu. Ein Zeitfenster von 20 Minuten
für 15 Würfe anzusetzen, ist jedoch Selbstbetrug. Allein
das Messen der Würfe dauert länger. Hier sind die
Verantwortlichen sehenden Auges in ihre Probleme
gelaufen. Die Leidtragenden waren die letzten Werfer,
die vor einer eher schmalen Kulisse antraten und die
Zuschauer, die die Entscheidung der Männer verpassten,
weil sie irgendwann wieder nach Hause mussten. |
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/ Quelle: NWZ-Online / 13.05.2024
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17. FRIESENSPORT-EM IN
NEUHARLINGERSIEL
Nach Titelgewinn macht Norderin
Femke Wilberts die Nacht zum Tag
Neuharlingersiel stand
vier Tage lang ganz im Zeichen des Friesensports.
Eine Norderin sorgte für
Furore und erwies sich anschließend als wahres
Feierbiest.
von Ingo
Janssen
Norden -
Wenn Femke Wilberts auf ganz hohem Niveau klagen wollte,
könnte sie anführen, dass es zu einem kompletten
Medaillensatz nicht ganz gereicht hat. Auf die Idee
kommt die Norderin aber nicht. Schließlich gehörte die
Boßlerin, die seit frühester Kindheit für den KBV „Noord“
startet, bei der Europameisterschaft in Neuharlingersiel
zu den herausragenden Athletinnen. Ihre glänzenden
Auftritte krönte sie am Abschlusstag mit dem Titel im
Standkampf – der Disziplin, in der sie sich eigentlich
die geringsten Chancen ausgerechnet hatte. Dazu gab es
Silber im Feldkampf. Anschließend ließ es die 20-Jährige
bei der Abschlussparty krachen.
Monatelang hatte sich
Wilberts akribisch auf ihren zweiten EM-Start
vorbereitet, nachdem sie bei ihrer Premiere vor zwei
Jahren in Schleswig-Holstein die Heimreise ohne Medaille
antreten musste. Statt das geplante Studium in Medizin
oder Sozialer Arbeit aufzunehmen, entschied sie sich für
ein Freiwilliges soziales Jahr in der Dr.-Becker-Klinik
in Norddeich, um ihre Heimatstadt nicht verlassen zu
müssen. Viermal wöchentlich absolvierte sie unter der
Regie des Trainer-Ehepaars Hans-Bernd und Eva-Susanne
Eilers vom Norder TV ihre Leichtathletik-Einheiten. Denn
die Niedersachsenmeisterin im Speer- und Diskuswurf will
möglichst bald ihr Debüt im Siebenkampf geben. An allen
anderen Tagen stand Boßeltraining auf dem Plan.
Im Gegensatz zu einigen
anderen Werferinnen und Werfen im Aufgebot des
Friesischen Klootschießerverbandes (FKV) konnte Wilberts
mit dem Druck umgehen. Der Auftakt am Freitag hätte kaum
besser verlaufen können. Im Feldkampf lag sie nach neun
Würfen mit der Hollandkugel vor der niederländischen
Topfavoritin Silke Tulp, die mit dem letzten Versuch den
Spieß aber noch umdrehen konnte und die deutlich jüngere
Konkurrentin auf den Silberrang verwies. Sonnabend
verpasste die Norderin mit dem Eisenkugelwerfen auf der
Straße nur haarscharf Rang drei. In der Addition der
zehn Würfe fehlten ihre gerade einmal zwei Meter zur
Bronzemedaille.
Die Unterbringung in der
Jugendherberge, die die Funktion eines kleinen
„Olympischen Dorfs“ übernehmen sollte, genoss Wilberts
in vollen Zügen. Schließlich bestand da ausreichend
Gelegenheit, mit anderen Sportlern ins Gespräch zu
kommen. Die befürchteten abendlichen Partys blieben
zunächst aus. „Nachts war es super ruhig, ich konnte
prima schlafen“, so die Athletin, die zum Ausklang noch
einmal zu großer Form auflief und Gold im Standkamp
holte. Ihr bester der drei Versuche landete bei 67,35 m,
was auch noch eine neue Bestleistung bedeutete.
Axel Einemann von Radio ffn
zeigte sich von Wilberts so begeistert, dass er sich von
ihr noch spontan einige Tipps geben ließ. Die halfen ihm
aber auch nicht, seine Wette zu gewinnen. Mit 27 Metern
blieb er im Standkampf deutlich unter der von ihm selbst
vollmundig angekündigten 50-Meter-Marke und musste zur
Strafe die Siegerehrung moderieren. „Das hat er super
gemacht“, lobte Wilberts, die anschließend richtig Gas
gab. Die Abschlussfeier dauerte bis 2 Uhr, anschließend
machte sie gemeinsam mit vier anderen die Nacht zum Tag
und machte durch. „Morgens hatten wir dann alle Lust zum
Schwimmen und sind in den Kanal hinter der
Jugendherberge gehüpft“, berichtete sie. |
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