© / Quelle: Ostfriesische Nachrichten Online / 22.06.2007

Jäger unmöglicher Würfe schockt Gegner
Boßler des Jahres Ralf Klingenberg ist ein Kämpfertyp mit Köpfchen

Von Wolf-Rüdiger Saathoff

Nur ein Lächeln gewinnt: Ralf Klingenberg hat sich in den Boßelolymp gewor-fen. Er wurde mit einer Rekordpunktzahl Boßler des Jahres.

Foto: Frerichs

Rahe. Die Trophäe an der Wand ist furchteinflößend. Sie misst 116 Zentimeter. Ihr Maul ist mit scharfen Zähnen besetzt. Der kolossale Hecht jagt keine Rotaugen mehr, weil er selber Beute eines Jägers wurde. 1994 zog Ralf Klingenberg diesen 23 Pfund schweren Riesenfisch aus dem Wasser. Der Kampf dauerte fast eine halbe Stunde lang. Mit Geduld und Ausdauer bezwang der damals 22-Jährige den außergewöhnlichen Fisch. Diese Tugenden verhalfen dem Boßler in diesem Jahr zu seinen größten Erfolgen im Friesensport. Mitte Mai holte er sich bei der deutschen Meisterschaft im schleswig-holsteinischen Wilster die Goldmedaille mit der Holzkugel. Im Juni folgte der Einzug in den Olymp der Straßenboßler. Klingenberg schnitt beim Ranglistenwerfen am besten ab. Er wurde nach zehn Runden souveräner Erster. Der neue Boßler des Jahres knackte als erster Werfer im Friesischen Klootschießer Verband (FKV) die 100er-Punktegrenze. 108 Zähler sind eine Rekordmarke, die in Zukunft noch länger Bestand haben wird, schätzen Experten. Klingenberg bleibt bescheiden. „Ich habe viel geübt und war im Kopf frei“, nennt der Werfer zwei Gründe für seine hervorragenden Leistungen. Das war zuvor nicht immer so. 2002 wurde er Sechster. Ein Jahre später sprang der 8. Platz heraus. Danach blieb er dem Ranglistenwerfen fern. Ehekrise, Scheidung und der Tod seines Vaters setzten ihm zu. Umstände, die ihn belasteten und seine Leistungen schmälerten. Mittlerweile hat Klingenberg seine Formkrise überwunden. Auch im privaten Bereich läuft es wieder rund, seit er mit seiner neuen Lebensgefährtin Marion zusammen ist. Er blickt optimistisch nach vorne. Im Herbst wird er den FKV in Irland beim Kampf um den Titel „King of the road“ vertreten. Dafür hat er sich einen Sack voll mit irischen Eisenkugeln besorgt. Mit denen übt er regelmäßig, um der Konkurrenz auf der grünen Insel Paroli zu bieten. „Ich werde mein Bestes geben. Aber die Iren sind natürlich Favorit“, sagt Klingenberg hinsichtlich seiner Chancen.
Als kleiner Junge begann er mit dem Boßeln. Sein Großvater drehte ihm aus Kirschbaumholz Kugeln, die aber nur für einen Monat hielten“, erinnert sich Klingenberg. Früh gehörte er bereits zum Kader der ersten Mannschaft von seinem Dorfverein „Ostfrisia“ Rahe.

Championstour

Wiesederfehn / Holz

Männer

 

Biermann, Karsten

1.860

Walter, Frido

1.838

Rocker, Ralf

1.785

Klingenberg, Ralf

1.755

Harms, Stefan

1.749

Bohms, Daniel

1.748

Gronewold, Jörg

1.743

Djuren, Robert

1.692

Eilers, Heiko

1.592

Stindt, Andreas

1.549

Köster, Uwe

1.538

Buß, Erik

1.488

Stroje, Bert

1.478

Schoon, Günter

1.371

Sassen, Jürgen

1.261

Frauen

 

Aden, Petra

1.525

Kotte, Sonja

1.441

Schimanski, Sandra

1.432

Assing, Kerstin

1.407

Broßonn, Rena (Ahlrichs)

1.404

Draschba, Ute

1.369

Heiken, Johanne

1.368

Friedrichs, Kerstin

1.354

Schöttler, Margret

1.304

Pargmann, Jutta

1.303

Schöttler-Gerjets, Antje

1.292

Damken, Christina

1.258

Meyer, Maike

1.245

Bosse, Regina

1.231

Vägel, Jenny

1.226

Müller, Kirsten

1.221

Davids, Simone

1.206

Willms, Meike

1.180

Buscher, Heike

1.156

Dörnath, Tanja

1.153

Langerenken, Ilse

1.053

© / Quelle: NWZ-Online / 16.06.2007

Schimanski neuer Boßel-Champion

RANGLISTE  Abschlusswerfen der Saison

Neue Tour beginnt am 2. September

Wiesederfehn - Mit dem 10. Ranglistenwerfen endete die siebte Championstour der FKV-Boßeler. Bei den Frauen gewann die Schweinebrückerin Sandra Schimanski. Ralf Klingenberg aus Rahe und Sandra Schimanski aus Schweinebrück sind die Boßeler des Jahres 2007. Während Klingenberg bereits vor dem Abschlusswerfen in Wiesederfehn als neuer Sieger feststand, verteidigte die Schweinebrückerin Sandra Schimanski ihren knappen Vorsprung bis ins Ziel. Der Kreisverband Friedeburg bot in gewohnter Art und Weise für solch eine Veranstaltung einen würdigen Rahmen. Das schöne Wetter tat sein übriges. Der Wettkampf der Frauen war noch einmal sehr spannend. Als die Titelverteidigerin Kerstin Friedrichs aus Dietrichsfeld ihre letzten beiden Würfe völlig verpulverte, waren die Würfel zu Gunsten von Sandra Schimanski gefallen (Gesamtergebnisse der Championstour bei den Männern und Frauen siehe Kasten rechts). Die achte Serie der Championstour der Boßeler im Friesischen Klootschießerverband (FKV) beginnt am 2. September mit der irischen Eisenkugel.

© / Quelle: NWZ-Online / 16.06.2007

Christina Damken ist direkt qualifiziert

CHAMPIONSTOUR  Ralf Klingenberg und Sandra Schimanski triumphieren

Neustart am 2. September

Wiesederfehn - Der Kampf um die Boßel-Krone bei den Frauen war spannend. Christina Damken hat sich als Neunte direkt qualifiziert. Die siebte Championstour des Friesischen Klootschießer-Verbandes (FKV) endete mit zwei Premieren. Ralf Klingenberg (Rahe) und Sandra Schimanski (Schweinebrück) gewannen erstmals die Championstour und wurden als neue „Boßeler des Jahres 2007" im Dorfgemeinschaftshaus von Wiesederfehn gefeiert. Karsten Biermann (Westeraccum) und Petra Aden (Wiesederfehn) gewannen die Schlussetappe mit glänzenden 1860 beziehungsweise 1525 Meter. Als Ralf Klingenberg die letzte Runde in Angriff nahm, war es um die Ruhe im Hopelser Wald geschehen. Zahlreiche Schlachtenbummler begleiteten den Rahester mit Tuten, Trompeten und Fahnen. Abgelenkt durch diese tollen Gesten seiner Fans konnte der neue Champion nicht wie gewohnt an seine Leistungen anknüpfen. Dennoch markierte der Auricher mit dem vierten Tagesplatz und traumhaften 108 Punkten einen neuen Rekord, was einen durchschnittlich dritten Tagesrang ausmacht. Einmalig!. Vier Tagessiege in einer Saison hatte zuvor auch noch niemand geschafft und 22 Punkte Vorsprung auf den Zweiten schon gar nicht. Platz zwei hatte er sich schon am vorletzten Spieltag gesichert. Wenn es um Kontinuität geht, ist Ralf Rocker (86) immer mit vorne dabei. Er bot auch im letzten Match dem neuen Champion nochmals Paroli und holte sich mit 1785 Meter den dritten Tagesrang vor Klingenberg. Er ist der einzige Werfer, der bislang alle 73 Etappen dabei war. Karsten Biermann hatte vor der Schlussrunde die besten Perspektiven auf die Bronzemedaille. Er ließ daran mit seinem Tagessieg keinerlei Zweifel mehr aufkommen.
Wesentlich spannender war die Titelfrage bei den Frauen. Die mit drei Zählern Vorsprung ins Rennen gestartete Sandra Schimanski legte sehr ordentliche 1432 Meter vor. Ungeachtet dessen fühlte sich Petra Aden auf ihrer Heimstrecke pudelwohl und lieferte mit 1525 Meter eine exzellente Vorstellung, holte sich das grüne Trikot und landete auf Platz sechs (58 Punkte). Was machten die Favoriten auf den Gesamttitel? Zunächst kamen Rena Broßonn (Müggenkrug, 1404 m) und Sonja Kotte (Collrunge, 1441) ins Ziel. Die Europameisterin musste sich mit dem fünften Tagesplatz zufrieden geben und wurde mit 70 Punkten Dritte. Als die Titelverteidigerin Kerstin Friedrichs (Dietrichsfeld, 1354 m) ihre letzten beiden Würfe völlig verpulverte und so Vierte der Gesamtwertung wurde, waren die Würfel zu Gunsten von Sandra Schimanski gefallen. Mit fünf Punkten Vorsprung bei 75 Gesamtpunkten und zwei Tagessiegen war sie am Ziel. Jugend-Europameisterin Maike Meyer (Berumerfehn) verblieb mit 32 Zähler auf dem undankbaren zehnten Platz. Sehr sicher dagegen markierte Johanne Heiken (Ihlowerfehn, 58) mit sechs Zählern den fünften Gesamtplatz. Wie auch Simone Davids (Westermarsch, 55) trotz Nullrunde und das Nachwuchstalent aus Reitland, die zweifache Tagessiegerin Christina Damken (46) den direkten Verbleib in der Championstour schafften.
Die achte Serie der Championstour beginnt am Sonntag, 2. September mit der irischen Eisenkugel.

© / Quelle: NWZ-Online / 11.06.2007

Knapper Vorsprung reicht aus

CHAMPIONSTOUR  Schweinebrückerin Sandra Schimanski gewinnt Frauenwertung

Friesland - Die siebte Championstour Saison des Friesischen Klootschießer Verbandes (FKV) endete am Sonnabend mit gleich zwei Premieren. Ralf Klingenberg (Rahe) und Sandra Schimanski (Schweinebrück) gewannen erstmals die Championstour und wurden als neue „Boßeler des Jahres 2007“" im Dorfgemeinschaftshaus von Wiesederfehn gefeiert. Karsten Biermann (Westeraccum) und Petra Aden (Wiesederfehn) gewannen die Schlussetappe mit glänzenden 1860 beziehungsweise 1525 Meter. Das zweite grüne Trikot hob den Deutschen Meister in der Gesamtwertung auf den Bronzeplatz. Aden hingegen nutzte erneut ihren Heimvorteil und wiederholte mit exakt gleicher Meterzahl ihren Vorjahressieg. Als Ralf Klingenberg die letzte Runde für die Galerie in Angriff nahm, war es um die Ruhe im Hopelser Wald geschehen. Zahlreiche Schlachtenbummler begleiteten den Rahester mit Tuten, Trompeten und Fahnen. Abgelenkt durch diese tollen Gesten seiner Fans konnte der neue Champion nicht wie gewohnt an seine Leistungen anknüpfen. Dennoch markierte der Auricher mit dem vierten Tagesplatz und insgesamt traumhaften 108 Punkten eine neue Rekordpunktzahl, was einen durchschnittlich dritten Tagesrang ausmachte. Einmalig!. Vier Tagessiege in einer Saison hatte zuvor auch noch niemand geschafft und 22 Punkte Vorsprung auf den Zweiten schon gar nicht. Die Silbermedaille hatte er sich schon am vorletzten Spieltag gesichert. Wenn es um Kontinuität geht, ist Ralf Rocker (86) immer mit vorne dabei. Er bot auch im letzten Match dem neuen Champion nochmals Paroli und holte sich mit 1785 Meter den dritten Tagesrang vor Klingenberg. Er ist der einzige Werfer, der bislang alle 73 Etappen dabei war. Seine Erfolgsbilanz ist mit stetigen Podestplätzen und dem Titelgewinn 2004 dementsprechend grandios. Karsten Biermann hatte vor der Schlussrunde die besten Perspektiven auf die Bronzemedaille. Er ließ daran mit seinem Tagessieg keinerlei Zweifel mehr aufkommen. Frido Walter hätte ähnlich wie Petra Aden beinahe seinen Tagessieg vom Vorjahr wiederholt. Der Titelverteidiger wurde mit starke 1838 Meter Tageszweiter und landete mit 62 Zähler auf den am Ende ordentlichen vierten Gesamtplatz.
Wesentlich spannender war die Titelfrage bei den Frauen. Die mit drei Zählern Vorsprung ins Rennen gestartete Sandra Schimanski legte sehr ordentliche 1432 Meter vor. Die etablierte Konkurrenz blieb jedoch auf Schlagdistanz. Ungeachtet dessen fühlte sich Petra Aden auf ihrer Heimstrecke pudelwohl und lieferte mit 1525 Metern eine Klasse-Vorstellung, holte sich das grüne Trikot und landete in der Endabrechnung den sechsten Platz (58). Erneut stark und frei von jeglichem Druck zeigte sich Kerstin Assing (Steinhausen/1407 m) auf dem vierten Rang. Wie auch Ute Draschba (Schweinebrück/1369 m) sich gut erholt noch vom neunten auf den achten Gesamtplatz (48) verbesserte. Die achte Serie der Championstour beginnt nach der Sommerpause am zweiten September mit der irischen Eisenkugel.

© / Quelle: Anzeiger Harlingerland Online / 11.06.2007

Klingenberg und Schimanski ganz vorne

Championstour: Überflieger aus Rahe gewinnt mit Rekordpunktzahl

Sassen muss passen

Wiesederfehn/fwa – Die siebte Championstour-Saison des Friesischen Klootschießer Verbandes (FKV) endete am Sonnabend mit gleich zwei Premieren. Ralf Klingenberg (Rahe) und Sandra Schimanski (Schweinebrück) gewannen erstmals die Championstour und wurden als neue „Boßeler des Jahres 2007“ im Dorfgemeinschaftshaus von Wiesederfehn gefeiert. Der Kreisverband Friedeburg bot in gewohnter Art und Weise für eine derartige Veranstaltung einen würdigen Rahmen. Allerdings hatten die Akteure mit den hohen Temperaturen zeitweise doch zu kämpfen. Karsten Biermann (Westeraccum) und Petra Aden (Wiesederfehn) gewannen die Schlussetappe mit glänzenden 1860 beziehungsweise 1525 Meter. Das zweite grüne Trikot hob den Deutschen Meister in der Gesamtwertung auf den Bronzeplatz. Aden hingegen nutzte erneut ihren Heimvorteil und wiederholte mit exakt gleicher Meterzahl ihren Vorjahressieg. Als Ralf Klingenberg die letzte Runde für die Galerie in Angriff nahm, war es um die Ruhe im Hopelser Wald geschehen. Zahlreiche Schlachtenbummler begleiteten den Rahester mit Tuten, Trompeten und Fahnen. Abgelenkt durch diese tollen Gesten seiner Fans konnte der neue Champion nicht wie gewohnt an seine Leistungen anknüpfen. Dennoch markierte der Auricher mit dem vierten Tagesplatz und insgesamt traumhaften 108 Punkten eine neue Rekordpunktzahl. Vier Tagessiege in einer Saison hatte zuvor auch noch niemand geschafft und 22 Punkte Vorsprung auf den Zweiten schon gar nicht. Die Silbermedaille hatte er sich schon am vorletzten Spieltag gesichert. Wenn es um Kontinuität geht, ist Ralf Rocker (86) immer mit vorne dabei. Er bot auch im letzten Match dem neuen Champion nochmals Paroli und holte sich mit 1785 Meter den dritten Tagesrang vor Klingenberg. Er ist der einzige Werfer, der bislang alle 73 Etappen dabei war. Karsten Biermann hatte vor der Schlussrunde die besten Perspektiven auf die Bronzemedaille. Er ließ daran mit seinem Tagessieg keinerlei Zweifel mehr aufkommen. Frido Walter hätte ähnlich wie Petra Aden beinahe seinen Tagessieg vom Vorjahr wiederholt. Der Titelverteidiger wurde mit starken 1838 Meter Tageszweiter und landete mit 62 Zähler auf den am Ende ordentlichen vierten Gesamtplatz. Mit Stefan Harms (Leegmoor / 1749 m / 61) und Jörg Gronewold (1743 m / 59) zeigte sich der Kreisverband Aurich mit fünf Werfern in den Top 9 einmal mehr als Boßeler Hochburg in der Tour. Robert Djuren (Westeraccum / 50), Uwe Köster (Reepsholt / 47) und Bert Stroje (Schweinebrück / 41) war die Erleichterung über den Verbleib in Tour deutlich anzumerken. Die Anspannung war groß, hatte doch Youngster Jürgen Sassen (Westeraccum / 39) noch alle Trümpfe in der Hand, den Sprung in den einstelligen Tabellenbereich zu schaffen. Doch mit 1261 Meter stand er an diesem Tag völlig neben sich. Wesentlich spannender war die Titelfrage bei den Frauen. Die mit drei Zählern Vorsprung ins Rennen gestartete Sandra Schimanski legte sehr ordentliche 1432 Meter vor. Die etablierte Konkurrenz blieb jedoch auf Schlagdistanz. Ungeachtet dessen fühlte sich Petra Aden auf ihrer Heimstrecke pudelwohl und lieferte mit 1525 Meter eine Klasse-Vorstellung, holte sich das grüne Trikot und landete in der Endabrechnung den sechsten Platz (58). Erneut stark und frei von jeglichem Druck zeigte sich Kerstin Assing (Steinhausen / 1407 m) auf dem vierten Rang. Wie auch Ute Draschba (Schweinebrück / 1369 m) sich gut erholt noch vom neunten auf den achten Gesamtplatz (48) verbesserte. Doch was machten die Favoriten? Zunächst kamen Rena Broßonn (Müggenkrug / 1404 m) und Sonja Kotte (Collrunge / 1441 m ) ins Ziel. Die Europameisterin musste sich mit dem fünften Tagesplatz zufrieden geben, landete jedoch in der Endabrechnung auf einem hervorragenden dritten Platz mit 70 Punkte. Als dann die Titelverteidigerin Kerstin Friedrichs (Dietrichsfeld / 1354 m) ihre letzten beiden Würfe völlig verpulverte, waren die Würfel zu Gunsten von Schimanski gefallen. Sonja Kotte holte somit zwei Zähler auf die Frau im gelben Trikot auf, was ihr aufgrund der wesentlich höheren Gesamtmeterzahl die Silbermedaille gegenüber der punktgleichen Broßonn einbrachte. Mit fünf Punkten Vorsprung, 75 Gesamtpunkte, zwei Tagessiegen in Westeraccum und Dringenburg leuchtet erstmals ein Oldenburger Stern am Boßeler Himmel der Championstour. Der Gesamtsieg war aufgrund des fulminanten Endspurts völlig verdient. Jugend-Europameisterin Maike Meyer (Berumerfehn) verblieb mit 32 Zähler auf dem undankbaren zehnten Platz. Sehr sicher dagegen markierte Johanne Heiken (Ihlowerfehn / 58) mit sechs Zählern den fünften Gesamtplatz. Wie auch Simone Davids (Westermarsch / 55) trotz Nullrunde und die zweifache Tagessiegerin Christina Damken (46) den direkten Verbleib in der Championstour schafften. Die achte Serie der Championstour beginnt am 2. September mit der irischen Eisenkugel.

© / Quelle: friesensport.de-Redaktion / 09.06.2007

Championstour 2006/2007

Finale mit der Holzkugel in Wiesederfehn

Männer:  Neuer Punkterekord für den Champion

Frauen:  Sandra Schimanski verteidigt Spitze

von Gerold Meischen

Spitze der Championstour 2006/2007:  FKV-Boßelobmann und Tourorganisator Frido Walter, Ralf Rocker (2.), Sonja Kotte (2.), Ralf Klingenberg (Champion), Sandra Schimanski (Champion), Rena Broßonn (3.) und Karsten Biermann (3.) 

-v.l.n.r.-

 

Ralf Klingenberg (Rahe) und Sandra Schimanski (Schweinebrück) sind die neuen Champions.

Wiesederfehn. Zum Abschluss der Saison hatte FKV-Boßelobmann die Aktiven der Championstour mit der Holzkugel nach Wiesederfehn gerufen. Einmal mehr boten die Aktiven trotz heißer Sommertemperaturen ansprechende Leistungen und überzeugten Käkler und Mäkler. Während in der Männerkonkurrenz allein die Frage um die Top9 zum direkten Verbleib in der Championstour Spannung versprachen, steckte in der Frauenentscheidung um den Titel "Boßlerin des Jahres" noch mächtig Feuer. Vier Kandidatinnen durften sich noch berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen. Am Ende blieb aber alles wie es war. Tourleader Ralf Klingenberg (Rahe) ließ es locker angehen und beendete nach dem vierten Tagesrang mit nunmehr 108 Punkten aus zehn Wertungsrunden die Saison als neuer "Boßler des Jahres" mit Punkterekord. Den Tagessieg mit der Holzkugel sicherte sich Karsten Biermann (Westeraccum), der hinter Ralf Klingenberg und Ralf Rocker (Langefeld) als Tourdritter die Saison abschloss. In der Frauenkonkurrenz musste die Gesamtführende Sandra Schimanski (Schweinebrück) lange zittern, bis ihr Gesamtsieg als "Boßlerin des Jahres" feststand. Den Tagessieg fuhr Lokalmatadorin Petra Aden (Wiesederfehn) mit exakt der gleichen Siegweite aus ihrem Vorjahressieg ein.

Die beiden neuen Champions, Sandra Schimanski und Ralf Klingenberg, weisen im Tourverlauf Parallelen auf. Während bei in der ersten Tourhälfte noch keine Titelambitionen erkennen ließen, drückten sie in der zweiten Tourhälfte dem Geschehen deutlich ihre Stempel auf. Standen die ersten Tourrunden ganz im Zeichen von Titelverteidigerin Kerstin Friedrichs (Frauen) und Ralf Rocker (Männer), so sorgten die neuen Champions ab der Hälfte für eine Kurskorrektur. Ralf Klingenberg setzte sich mit vier Tagessiegen, jeweils im Doppelpack, zügig ab - Sandra Schimanski genügte ein Tagessiegdoppel, um leichte Schwächephasen der Konkurrenz zum Absetzen zu nutzen.

Zu Recht bemängelte FKV-Boßelobmann Frido Walter in der abschließenden Siegerehrung vor den vielen Gästen, darunter FKV-Vorsitzender Jan-Dirk Vogts, Friedeburg-Vorsitzender Gerold Meyer oder Aurich-Vorsitzender Hinrich Wilts, das mangelnde Durchhaltevermögen mancher Aktiven. Insbesondere die Aktiven aus dem Landesverband Oldenburg hätten augenscheinlich den Sinn und Wert der Championstour noch nicht hinreichend erkannt und blieben häufiger der Veranstaltung - vielfach gar unentschuldigt - fern. Es gäbe viele gute Aktive, die gerne aus Überzeugung in der Tour starten würden, den Einstieg aber wegen der überdurchschnittlichen Leistungsdichte in einzelnen Kreisen nicht schaffen würden. Es sei von daher unverständlich, das aus anderen Regionen manche Aktiven mit ihren Startrechten so lustlos umgehen würden. Ein Aktiver (Anmerkung der Redaktion: Stefan Georgs, Oldorf/KV Jeverland) sei gar trotz Meldezusage der diesjährigen Championstour gänzlich fern geblieben. Darüber hinaus ist es eine Frage des Respekts, dem Champion die eigene Anerkennung in der Siegerehrung zu erweisen und nicht mit Fernbleiben Ignoranz zu demonstrieren.

Die Championstour hat sich nach nunmehr sieben Tourjahren erfolgreich etabliert und den Beweis als Fundus für Siegkandidaten für große Vergleiche längst angetreten. Das erfolgreiche Abschneiden der Tourmitglieder bei der letzten Europameisterschaft oder den Deutschen Meisterschaften sollten mittlerweile auch die letzten Kritiker verstummen lassen. Die kommende Championstour dient der Ermittlung des FKV-Kader für die Europameisterschaft 2008 in Irland und genießt bereits den Vertrauensvorschuss, wieder für eine erfolgreiches FKV-Team sorgen zu können.

Championstour

Top 9 / Männer

Männer

Pkt

Meter

Ralf Klingenberg

108

18.044

Ralf Rocker

86

17.144

Karsten Biermann

68

16.910

Frido Walter

62

16.742

Stefan Harms

61

15.510

Jörg Gronewold

59

13.658

Robert Djuren

50

16.230

Uwe Köster

47

16.269

Bert Stroje

41

16.123

Männer: Bereits in der neunten Runde am vergangenen Wochenende sorgte der neue Champion Ralf Klingenberg (Rahe) für die endgültige Vorentscheidung um den Titel "Boßler des Jahres". Mit eigenem Fan-Tross und viel Tamtam absolvierte er eine gelassene Abschlussrunde mit der Holzkugel. Für seinen vierten Tagesrang kassierte er nochmals neun Punkte und schraubte den neuen Tour-Punkterekord auf 108 Zähler hoch. In zehn Runde boßelte der neue Champion 18.044 Meter - dies entspricht einer Durchschnittsleistung von 180 Meter bei den absolvierten 100 Würfen. Mit dem dritten Tagesrang festigte Ralf Rocker (Langefeld/86 Punkte) die Silbermedaille. Titelverteidiger Frido Walter (Pfalzdorf) schien seinen Vorjahreserfolg mit neuem Streckenrekord nach 1.838 Meter wiederholen zu können, bis die Entscheidung um den dritten Gesamtplatz ihm den Tageserfolg entriss. Vor der Schlussrunde lagen Karsten Biermann (Westeraccum), Stefan Harms (Schirumer-Leegmoor) und Jörg Gronewold ( Langefeld) nach Punkten nur durch Mehrmeter getrennt als Gesamtdritte gleichauf. Diese drei Bronzekandidaten lieferten mit dem notwendigen Ehrgeiz tollen Boßelsport ab und unterstrichen damit den Anspruch auf die Bronzemedaille. Jörg Gronewold kassierte für 1.743 Meter sechs Punkte; Stefan Harms legte nach und holte für 1.749 Meter acht Wertungspunkte; Karsten Biermann packte die Chance auf die Bronzemedaille beim Schopfe, schlüpfte mit 1.860 Meter für den Tagessieg (Streckenrekord) an Frido Walter vorbei und sicherte sich die Bronzemedaille. Ein Top-Ergebnis lieferte Daniel Bohms (Utarp/Schweindorf), sonst eher auf Gummikugel getrimmt, mit der Holzkugel ab. Für 1.748 Meter kassierte er sieben Tagespunkte. Die Entscheidung um den direkten Verbleib in der Tour verlor früh an Spannung. Der erwartete Duell zwischen Bert Stroje (Schweinebrück) und Jürgen Sassen (Westeraccum) blieb aus. Beide zollten ihrem Nervenkostüm Tribut und blieben gänzlich außerhalb der Punktränge. Somit konnte sich Bert Stroje den neunten Gesamtrang erhalten und den Tourverbleib feiern.

Championstour

Top 9 / Frauen

Frauen

Pkt

Meter

Sandra Schimanski

75

13.288

Sonja Kotte

70

13.333

Rena Broßonn

70

12.990

Kerstin Friedrichs

67

13.441

Johanne Heiken

58

12.049

Petra Aden

58

11.902

Simone Davids

55

12.904

Ute Draschba

48

12.344

Christina Damken

46

12.599

Frauen: Das Hauptaugenmerk der Käkler und Mäkler galt dem Kampf des Spitzentrios mit Sandra Schimanski (Schweinebrück), Rena Broßonn (Müggenkrug) und Titelverteidigerin Kerstin Friedrichs (Dietrichsfeld) um die Krone "Boßlerin des Jahres". Aus der ersten Startgruppe legte Lokalmatadorin Petra Aden mächtig vor. Die Kugel blieb wie im vergangenen Jahr bei exakt 1.525 Meter liegen, gleichbedeutend mit dem erneuten Tagessieg. Tourleaderin Sandra Schimanski fand nur mit Mühe die rechte Spur für große Weiten und schoss auch manchmal übers Ziel hinaus. Nach 1.432 Meter begann das große Zittern, schien dies doch für den Titelgewinn nicht genügend zu sein. Rena Broßonn und Kerstin Friedrichs mussten sich "nur" um drei Plätze besser platzieren, um den erstmaligen Titelgewinn einer Aktiven aus dem Landesverband Oldenburg zu verhindern. Hauchdünne Chancen auf den Gesamtsieg hatte auch noch Sonja Kotte (Collrunge). Zwar konnte sie sich mit 1.441 Meter vor Sandra Schimanski setzen, nicht aber Petra Aden vom Tagessieg verdrängen, der nötig gewesen wäre, um selbst noch die Hand an die Krone zu legen. Rena Broßonn lieferte einen souveränen Wettkampf ab, blieb aber in der Tageswertung mit 1.404 hinter Sandra Schimanski und der stark aufwerfenden Kerstin Assing (Steinhausen/1.407 Meter). Nun war der Weg frei für Titelverteidigerin Kerstin Friedrichs (Dietrichsfeld), der ein zweiter Rang hinter Petra Aden zum Gesamtsieg gereicht hätte. Nach acht Wurf lag die Titelverteidigerin vielversprechend auf Titelkurs, als ihr der neunte Wurf verunglückte. Dennoch kein Beinbruch sollte man meinen, waren mit dem zehnten Wurf die noch fehlenden 170 Meter auf der einseitig hängenden Bahn für die erfolgsgewöhnte Dietrichsfelderin augenscheinlich kein Problem. Als sie den entscheidenden Wurf aber auf kurzer Distanz oben aus der Bahn jagte war der Jubel groß im Hause Schimanski/Altona - der dritte Tagesplatz reichte der Schweinebrückerin Sandra Schimanski zum Titelgewinn. Für eine Entscheidung zu eigenen Gunsten sorgte Ute Draschba (Schweinebrück) im Wettstreit um den wichtigen neunten Rang gegen Jugendeuropameisterin Maike Meyer (Berumerfehn) und Margret Schöttler (Reepsholt). Ihren Vorsprung von neun Zähler baute die Schweinebrückerin mit dem sechsten Tagesrang auf 16 Zähler vor dem zehnten Rang aus, sicherte sich den achten Gesamtrang und ist auch in der nächsten Tour wieder mit von der Partie.