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© / Quelle: NWZ-Online / 13.08.2011

In der EM-Saison dreht sich alles um drei Kugeln

Friesensport Spitzenwerfer müssen sich auf völlig unterschiedlich beschaffene Wurfgeräte einstellen

von Wolfgang Böning

Aller guten Dinge im Friesensport sind drei: Geworfen wird mit der Hollandkugel (oben links), der Eisenkugel (oben rechts) und dem Kloot.                                                           Foto: Wolfgang Böning

Friesland - Ganz im Zeichen der Europameisterschaften wird die aktuelle Saison 2011/12 der Friesensportler stehen. Für die Spitzenwerfer, den Leistungsträgern des Friesischen Klootschießerverbands (FKV), wird sich dabei alles um die drei verschiedenen Kugeln drehen, die bei der EM vom 17. bis 20. Mai 2012 in Italien zum Einsatz kommen: Hollandkugel, Eisenkugel und Kloot.
Kaum Verschnaufpausen - Dabei wird die EM-Mannschaft des FKV nur mit wenigen Verschnaufpausen in diversen Qualifikationswerfen ermittelt. Der Auftakt mit der Hollandkugel steht im Rahmen der FKV-Meisterschaft bereits an diesem Sonnabend in Waddens an. Derweil sind die Klootschießer bei der Kloot-Meisterschaft des FKV – zugleich erste EM-Qualifikation – am 10. September erstmals so richtig gefordert. Auf der Straße mit der Eisenkugel stehen dann am 11., 18., und 25. September bei der Championstour auch die ersten EM-Qualifikationswerfen für die Boßler an. Danach steigen die Boßler, und damit das Gros der ca. 38 000 Mitglieder des FKV, am 1. Oktober im meist vierzehntägigen Rhythmus in den „normalen“ Punktspielbetrieb ein. Hier wird auf der Straße mit dem Wurfgerät des FKV, der roten Vierpunkt- Gummikugel (10,5 cm Durchmesser, 1100 Gramm schwer) und der schwarzen Kunststoffkugel (12 cm Durchmesser, 1220 Gramm) mit den entsprechenden Abstufungen nach unten (Gewicht/Durchmesser), in den verschiedenen Altersklassen geworfen. Optisch unterscheiden sich die Kugeln, die bei der Europameisterschaft zum Einsatz kommen und von dem EM-Pionieren, den internationalen Verbänden, einst mit eingebracht wurden, deutlich von der „normalen“ Boßelkugeln des FKV. Die Hollandkugel, der Name sagt es schon, ist das Wurfgerät des Nachbarn aus den Niederlanden. Beim Nederlandse Klootschieters Bond (NKB) wird der Wettkampf auf langgezogenen, gepflegten Grasbahnen betrieben. Die Hollandkugel ist aus Massivholz und hat drei Bohrungen, die mit Blei gefüllt sind. Die Kugeln haben einen Durchmesser von 65 Millimeter und ein Gewicht von 300 Gramm. Sie kommen bei der EM beim Feldkampf (10 Wurf) zum Einsatz.  Eisenkugel aus Irland  -  In Irland, beim Verband Bol Chumann (BC), dreht sich alles um das Straßenboßeln mit der irischen Eisenkugel, die den „28 ZU“ (28 Unzen) aufweist. Das ist eine im Englischen gültige Maßeinheit: 1 Unze sind 28,35 Gramm. Die Kugel ist also 800 Gramm schwer bei einem Durchmesser von 58 mm. Ein EM-Sieg mit der Eisenkugel (10 Wurf beim Straßenkampf) ist für die Iren eigentlich Pflicht. Tradition hat beim FKV das Werfen mit der Klootkugel vom Brett. Bei der EM als Standkampf auf dem Sportplatz ausgeführt, geht es darum, drei präzise Würfe abzuliefern. Die Kugel aus Hartholz ist auch durchbohrt und mit Blei ausgegossen. Der Durchmesser beträgt wie bei der Eisenkugel 58 mm und ist für die Männer 475 Gramm schwer. Die Frauen und Jugendlichen werfen mit der etwas leichteren Kugel (375 Gramm/55 mm). Hier wird zudem – ebenso wie bei der Hollandkugel – von den Aktiven des Verbandes Schleswig-Holsteiner Boßler (VSHB) der Drehwurf eingebracht.