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© / Quelle: Ostfriesischer Kurier / 16.05.2011

Kreis führt Spielgemeinschaften für Senioren ein

Versammlung Vereine im Kreisklootschießerverband Norden können auch bei Männern und Frauen zusammenarbeiten

Bei Reduzierung Mannschaftsstärke und der Rückkehr zur alten Gruppenstärke keine Einigung

Großheide/bup – Die Führungsmannschaft des Kreisklootschießerverbandes Norden ist wieder komplett: Mit Maike Meyer von „Frisia“ Berumerfehn, Kathrin Blum von „So geid good“ Ostermarsch und Bianca Blum von „Waterkant“ Theener wurde der Vorstand um den wiedergewählten Vorsitzenden Harald de Vries mit drei bekannten Spitzenwerferinnen verstärkt. Mit Blick auf immer größer werdende Probleme im Spielbetrieb wurde bei der gut besuchten Hauptversammlung in der Gaststätte Merkur in Großheide die Einführung von Spielgemeinschaften auch für Herren- und Damenmannschaften beschlossen. Bei der Frage der Mannschaftsstärke wurde am Ende der mehr als dreistündigen Sitzung erneut kontrovers diskutiert, der Knoten aber nicht durchgeschlagen.

Noch vor der Zusammenkunft stellten die 43 Vereine des größten Kreises im Friesischen Klootschießerverband (FKV)bei einer Umfrage ihre aktuelle Situation und ihre Wünsche für die Zukunft dar. „Kopfzerbrechen bereitet mir, dass die Hälfte unserer Vereine nur noch über 20 bis 30 Mitglieder verfügt und dort keine Jugendarbeit betrieben wird“, sagte de Vries. In den vergangenen fünf Jahren sei nach den Regionalgesprächen im Kreis bei der Entwicklung des Friesensports für die Zukunft nichts Gravierendes geschehen. „Es müssen Taten folgen. Dabei wollen wir aber keine Alleingänge, sondern mit dem FKV und dem Landesverband zusammenarbeiten“, betonte der Kreischef. In diese Kerbe schlug auch Johannes Trännapp bei seinem Grußwort: „Wir müssen uns auf den Weg machen zu Veränderungen. Norden als größter Kreis hat Signalwirkung. Nehmt die Chance wahr“, sagte der Landesverbandsvorsitzende. Alle stünden in der Verantwortung, dem Sport für die Zukunft ein Gesicht und die Chance zur Weiterentwicklung zu geben. Angesichts der Entwicklung der Dorfbevölkerungen, die kleiner und älter werden, rechne der Landesverband mit einem Wegfall von 20 bis 30 Vereinen in den nächsten Jahren. „Wenn wir uns jetzt nicht auf den Weg machen, dann sind sie weg.“ Trännapp sagte gleichwohl, dass auch er keine Allheilmittel kenne, zumal die Vereine von ihren unterschiedlichen Strukturen und unterschiedlichen Ansprüchen weit auseinander liegen. Einweiteres Problem: Nach dem Salto rückwärts bei der jüngsten FKV-Versammlung im März können Kreise wieder allein über den Spielbetrieb bis zur 1. Kreisklasse entscheiden. Die jeweiligen Kreisligen fallen ins Hoheitsgebiet des Dachverbandes. So gelten die nach den Anträgen des KBV Schwittersum und des KBV Osterhusen ab der Saison 2011/2012 eingeführten Spielgemeinschaften auch für Männer und Frauen für die Kreisklassen. Weitere Details, wann die Gründung einer SG möglich ist, wird der Boßelausschuss ausarbeiten. Eine SG bietet kleinen Vereinen die Chance, den Spielbetrieb bei den Männern I als Aushängeschild aufrecht zu halten. Denn ein vom Kreisvorsitzenden de Vries über seinen Verein „Freesenkraft“ Berumbur aufrechterhaltener Antrag auf Reduzierung der Mannschaftsstärke bei den Männern I von 16 auf zehn Werfer fand keine Mehrheit. Wie zuvor Anfang des Jahres bei einer Arbeitstagung in Großheide wurden die unterschiedlichen Standpunkte von erfolgreichen Groß- und den mit Mühe am Spielbetrieb teilnehmenden Kleinvereinen deutlich. „Die Kleinen bleiben auf der Strecke. Die Großen ziehen unsere Werfer ab. Wir kleinen Vereine sollten zusammenhalten“, forderte der Neßmersieler Manfred Pree. Zur fortgeschrittenen Stunde gab es aber keine Abstimmung mehr, weil de Vries den Antrag zurückzog. Im immer unruhiger werdenden Saal ging der von ihm parallel vorgebrachte Antrag von „Bahn free“ Großheide, wieder zur alten Gruppenstärke zurückzukehren, unter. Eigentlich war der Eindruck entstanden, dass Vereine gerade mit älteren Werfern verstärkt diesen Wunsch hegten. Trännapp gab den Vereinen eine wichtige Hausaufgabe mit an die Hand: „Der Leidensdruck der Vereine scheint noch nicht groß genug zu sein. Denkt daran, dass ihr der Landesverband und der FKV seid. Die Bewegung und die Veränderung muss von unten kommen. Ihr müsst gestalten!“

Bei der Bewältigung der künftigen Herausforderungen bekommt der erfahrene Kreisvorstand engagierte Unterstützung. Maike Meyer wurde zur dritten Vorsitzenden gewählt. Der Posten war bisher nicht besetzt. Die Berumerfehnerin, die jetzt gemeinsam mit ihren Eltern im Kreisvorstand sitzt, setzte sich mit 38:30-Stimmen gegen den Südarler Stefan Janssen durch. Mit Kathrin Blum als Jugendwartin und Bianca Blum als Stellvertreterin wurden weitere wichtige Posten besetzt. Die bisher kommissarisch arbeitende stellvertretende Frauenwartin Alwine Wäcken wurde in ihrem Amt bestätigt. Weiterhin einstimmig wurden wiedergewählt Ihno Sjuts (Boßelwart), Bernd Meyer (Passstellenleiter), Gerlinde Meyer (Stellvertreterin) und Christa Feldmann (Frauenwartin). Für den aus beruflichen Gründen ausscheidenden Henning Osterloh gab es keinen Nachfolger als stellvertretender Klootschießerwart. Die neu geschaffenen Posten des Gerätewartes und des stellvertretenden Pressewartes (Internet) wurden mit Harmanda de Vries und Klaus Jakobs besetzt.

Heinz Knieper vom Kreissportbund monierte, dass während der Versammlung das wichtige Thema Jugendarbeit völlig ausgeklammert wurde. Gleichermaßen bedauerte er, dass sich der Kreisverband geweigert habe, ein Pilotprojekt für den Schulsport Boßeln im Brookmerland finanziell mit anzuschieben. KSB-Vorsitzender Remmer Hedemann schrieb den Klootschießern und Boßlern ins Stammbuch: „Ohne die Zusammenarbeit mit Schulen werdet ihr nicht mehr in der Lage sein, die Mannschaften zusammen zu bekommen. Jeder Verein sollte eine Kooperation mit einer Schule eingehen.“