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Quelle: Anzeiger
Harlingerland / 13.07.2010

„Das war eine einmalige Geschichte“
Wieseder Mixed-Cup wird zum
Nachtboßeln
Stromausfall und Polizeibesuch
inbegriffen
Wiesede/
- Das gab es noch nie: Im Zuge der Feier zum 100-jährigen
Jubiläum des KBV Wiesede hatte der Boßelverein seinen
traditionellen Wieseder Mixed-Cup kurzerhand zum Nachtboßeln
erklärt. Am Wochenende starteten 128 Zweiermannschaften auf zwei
Strecken. Gewinnen und damit zum ersten Mal in der Geschichte
der Veranstaltung ihren Titel verteidigen sollten am Ende Monika
Brabander (Marx) und Uwe Köster (Reepsholt). Doch bevor die
Sieger gegen 3.30 Uhr am Sonnabend den Pokal entgegennehmen
konnten, hatten die Aktiven so einige skurrile und ungewohnte
Zwischenfälle erlebt. Aber der Reihe nach: Gleich in der ersten
Runde des K.o.-Wettkampfes gab es die erste große Überraschung.
Die Mitfavoriten Simone Davids und Robert Djuren unterlagen
Sandra von Häfen und Matthias Gerken. In den weiteren
Begegnungen sahen die zahlreichen Käkler und Mäkler guten
Boßelsport. Als am späten Freitagabend auf den beiden
Wurfstrecken die Dämmerung einsetzte, sorgte das Technisches
Hilfswerk Jever für die Beleuchtung. Das schien zunächst auch
reibungslos zu klappen. Doch dann der erste Zwischenfall: Ein
Stromaggregat fiel aus, weil es von einer Boßelkugel getroffen
wurde. „Danach war das Licht deutlich schwächer“, sagte Harald
Dirks, 1. Vorsitzende des KBV Wiesede. Doch aus der Not machten
die Veranstalter eine Tugend. Eigentlich sollte erst bei den
Viertelfinals nur noch von einer Strecke und zum Startpunkt hin
geworfen werden. Doch da dort die Beleuchtung noch besser war,
wurde bereits zum Achtelfinale umgestellt. Die einzelnen
Mannschaften chauffierte ein Hummer Geländewagen. Schon wenig
später folgte der nächste Zwischenfall. Die Polizei, gerufen von
einem Anwohner, der sich durch die Helligkeit und Lautstärke
gestört fühlte, erschien. „Die sagte aber, dass wir unseren
Wettkampf in Ruhe zu Ende bringen sollen. Schließlich war auch
alles angemeldet und die Bewohner wurden vorher informiert“,
wusste Dirks zu berichten. So stand in der Folge der sportliche
Aspekt wieder im Vordergrund. Und in dieser Nacht gab es dann
kein Vorbeikommen mehr an den Vorjahressiegern Monika Brabander
und Uwe Köster, die sich im Finale gegen Tanja Loy (Collrunge)
und Jens Dörnath (Ardorf) durchsetzten. „Das war eine einmalige
Geschichte mit dem Nachtboßeln. Der Aufwand ist riesengroß und
die Arbeit immens“, resümiert der 1. Vorsitzende das Turnier.
1. Monika Brabander/Uwe Köster; 2.
Tanja Loy/Jens Dörnath; 3. Anke Klöpper/Ralf Klingberg; 4.
Astrid Hinrichs/Stefan Runge.