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© / Quelle: Ostfriesischer Kurier / 30.04..2008

Junge Mutter sieht sich als Außenseiterin

EM-PORTRÄT Andrea Blonn hofft in Irland auf Erfolge mit der Mannschaft

Vorbereitung nicht optimal

Die 27-Jährige war schon einmal auf der Insel.

Vor drei Jahren sammelte sie wichtige Erfahrungen.

von Ingo Janssen

NEUWESTEEL – Der ganze Stolz von Andrea Blonn ist ein Jahr alt, hat gerade seinen Mittagsschlaf beendet und ist noch ein wenig desorientiert. Doch Mamas Bein bietet dem kleinen Corvin den richtigen Halt. Demnächst wird die Werferin des KBV „So geid good“ Ostermarsch ihren kleinen Liebling aber eine Woche lang nicht sehen. „Das wird hart“, sagt Andrea Blonn, die gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Rainer Gerdes und ihrem Sohn in einem idyllischen Haus in Neuwesteel wohnt. Die 27-Jährige freut sich trotzdem auf ihren zweiten Auftritt auf der internationalen Bühne der Boßler und Klootschießer. Bei der 13. Europameisterschaft im irischen Cork stehen für sie dabei die Mannschaftswettkämpfe im Stand- und Feldkampf eindeutig im Vordergrund. Als vor vier Jahren die Wettkämpfe vor der Haustür in Westerstede ausgetragen wurden, ging Andrea Blonn bestens präpariert an den Start. Nach intensivem Training befand sie sich in Topform und schaffte die große Überraschung: Im Feldkampf der Frauen startete sie nach der Wende eine furiose Aufholjagd, die von Erfolg gekrönt war. Hinter der Irin Catriona O’Farrell und Marina Kloster sicherte sie sich mit 797,25 Metern die Bronzemedaille. In der Mannschaftswertung gab es zudem Gold. An eine derartige Ausbeute ist diesmal wohl nicht zu denken. Dafür haben sich die Relationen in Andrea Blonns Leben zu sehr verschoben. Corvin, dessen Name aus dem Römischen stammt, bestimmt den Tagesablauf der jungen Familie. Trainiert wird so, wie es die Zeit zulässt. Wenn es passt, absolviert Andrea Blonn ge­meinsam mit den drei anderen Ostermarscher EM-Teilnehmerinnen Neele de Boer, Kathrin Blum und Annika Noormann ihre Wurfübungen, bei denen der Spaß nicht zu kurz kommt.

Von Vereinsseite erhält das Quartett einen finanziellen Zuschuss, um den kostspieligen Irland-Trip zu bezahlen. Vorsitzender Wilke Meyenburg und Frauenwartin Silke Schmidt haben sich dafür stark gemacht, dass die erfolgreichen Sportlerinnen, die jede Menge Werbung für den Verein machen, jeweils 150 Euro erhalten. „Eine feine Geste“, findet Andrea Blonn, die schweren Herzens aller Wahrscheinlichkeit nach die Reise ohne ihre Schwester Tanja antreten muss. „Sie ist eigentlich meine große moralische Unterstützung“, betont die junge Mutter, die vor Corvins Geburt als Fleischerei-Fachverkäuferin tätig war. Ihre ein Jahr ältere Schwester kämpft heute in Ardorfum die letzte Mini-Chance, vielleicht doch noch in Irland dabei zu sein. Dazu müsste sie aber das letzte Eisenkugel-Werfen wohl gewinnen. Vor drei Jahren war Andrea Blonn bereits einmal auf der Grünen Insel zu Gast. Bei einem Jubiläumswerfen stand ihr Glücksgöttin Fortuna allerdings nicht zur Seite. Die Würfe kamen zwar eigentlich gut, doch einer landete in einer der typischen Steinmauern, ein anderer in einem Straßenloch. „Am Ende ist dann Platz fünf oder sechs herausgesprungen“, erinnert sie sich noch dunkel an das Endergebnis. Am 29. April heißt es für die zweifache Deutsche Meisterin des Jahres 2005 Abschied nehmen von Freund und Kind. Am 2. und 3. Mai (Freitag/Sonnabend) wird es für sie ernst. Dass es im Training  derzeit nicht nach Plan läuft, bringt Andrea Blonn nicht aus der Ruhe. „Ich bin eher ein Wettkampf-Typ, auch wenn ich vorher sehr nervös bin“, sagt die leidenschaftliche Hobby-Bastlerin. „Aber sobald ich auf der Bahn stehe, ist das vergessen.“ An eine Einzelmedaille mag die Neuwesteelerin, die mit der Frauen-I-Mannschaft von „So geid good“ den Bezirksliga-Titel und den Wiederaufstieg in die Landesliga feierte, angesichts der durchwachsenen Vorbereitung nicht recht glauben. Die Hoffnungen ruhen da schon eher auf der Teamwertung: „Da hoffe ich auf zwei Goldmedaillen“, weiß Andrea Blonn um die Stärke der FKV­Vertretungen.

© / Quelle: Ostfriesischer Kurier / 30.04..2008

Im dritten Anlauf soll EM-Medaille her

EM-PORTRÄT Westermarscherin Simone Davids glänzt seit Jahren als ausgezeichnete Boßlerin im FKV

Die 30-Jährige ist eine feste Größe in der Championstour.

In Cork kann sich ein großer Traum erfüllen.

von Bernhard Uphoff

WESTERACCUM – Enorme Wurfstärke, hohe Präzision und großer Ehrgeiz gehören zu den Zutaten, die das Erfolgsrezept von Simone Davids ausmachen. Im zarten Alter von vier Jahren machte sie ihre ersten Schritte als Boßlerin. 26 Jahre später zählt die Ausnahmewerferin von „Achterupp“, die eine lange Erfolgsliste vorzuweisen hat, fest zur Elite des Friesischen Klootschießerverbandes (FKV). Ihre stolze Trophäensammlung wird von ihren Eltern daheim in Westermarsch gehütet. Ein gutes Stück fehlt darin allerdings noch: Nach dem Mannschaftsgold von Westerstede peilt Simone Davids bei der Europameisterschaft 2008 in Cork ihre erste internationale Einzelmedaille im Straßenboßeln mit der Eisenkugel an. Ihre Marschroute für das Abenteuer Irland: „Es wäre schön, einen Platz unter den ersten drei zu belegen und mit der Mannschaft den Titel zu verteidigen“, sagt die Top-Athletin des Kreises Norden. Die Konkurrenz ist stark, der Heimvorteil der Irinnen wiegt schwer und vieles wird am 4. Mai von der Tagesform abhängen, wenn als krönender Abschluss des 13. Internationalen Treffens vor mehreren Tausend Zuschauern die neuen Europameister im „bowlplaying“ ermittelt werden. Wenn es um den Kreis der Medaillenkandidatinnen geht, führt indes kein Weg an Simone Davids vorbei – nach zwei verheißungsvollen Anläufen ist sie bei ihrer dritten EM-Teilnahme an der Reihe.

Bei ihrer EM-Premiere vor acht Jahren in Meldorf lag die Westermarscherin als Zweite auf Medaillenkurs. Damals absolvierte sie noch alle drei möglichen Disziplinen und war schließlich „mit den Nerven am Ende“. So kam sie auf Platz sechs ins Ziel – „für die erste EM war das in Ordnung“. Ihre Medaillenjagd setzte Simone Davids 2004 im Ammerland fort. „Auch damals besaß ich gute Chancen.“ Heraus kam der zehnte Platz, mit dem sie einen wichtigen Beitrag zum überragenden Mannschaftsgold leistete. Es geht weiter. Simone Davids hat nachgelegt. Die Boßlerin des Jahres 2002 und Deutsche Meisterin von 2005 lässt nicht locker. Die über Monate andauernde Qualifikation meisterte die leidenschaftliche Boßlerin souverän. Bereits nach dem sechsten von acht EM-Ausscheidungswerfen im Rahmen des FKV-Ranglistenwerfens hatte die 30-Jährige das Ticket nach Cork in der Tasche. Die Strecke in Ardorf, die in Anlehnung an die Herausforderungen in Irland ausgewählt wurde, lag ihr: „Es lief von Beginn an gut für mich. Diesen EM-Traum zu verwirklichen, ist ein schönes Gefühl“, strahlt die erfolgreiche Westermarscherin voller Vorfreude. Durch den ständigen Vergleich mit den stärksten Werferinnen aus Ostfriesland und Oldenburg im Ranglistenboßeln tritt Simone Davids die 1500 Kilometer lange Reise bestens vorbereitet an. Sie hält eine beeindruckende Serie: Der sogenannten Championstour gehört sie seit der Gründung vor acht Jahren an. Als Zweite der aktuellen Wertung mit nur zwei Zählern Rückstand hinter Sonja Kotte aus Collrunge liegt Simone Davids blendend im Rennen um den Gesamttitel. Der bedeutet schon im Herbst ein Comeback in Irland mit einer Teilnahme an dem legen­dären Wettbewerb „King and Queen of the roads“. Ihre anhaltende Klasse ist mit internationalen Auftritten in den Jahren zwischen den Europameisterschaften bereits belohnt worden: Als Drittplatzierte der Jubiläumswettkämpfe von 2005 in Skibbereen kennt die Boßlerin von „Achterupp“ die irischen Verhältnisse: „Bei den Menschenmassen auf der Straße war nach dem Abwurf von der eigenen Kugel nicht mehr viel zu sehen. Nur die Fahne der Bahnweiser war in Sicht.“ Im Finale von Italien holte sie ein Jahr später Rang vier – auf internationaler Bühne weiß sich die Westermarscherin also gut zu behaupten. Wichtige Rückendeckung geben ihre Eltern Petra und David Davids. „Es liegt mir sehr am Herzen, dass sie mit nach Irland fahren.“ Vater David steht ihr in Cork als Bahnweiser zur Seite. Auch auf die Tipps von Robert Djuren kann Simone Davids bauen. Ihr Lebensgefährte, mit dem sie in Westeraccum wohnt, gehört selbst zu den festen Größen im EM-Team des FKV. Als Duo hat das Paar bereits bei mehreren Mixed-Wettbewerben von Boßel-Cups abgeräumt. Trainiert wird oft gemeinsam: „Bei uns liegt immer eine Kugel im Auto. Wir motivieren uns gegenseitig und boßeln eigentlich das ganze Jahr über.“ Die Zeichen stehen gut, dass ihr der große Wurf in Cork gelingt. Das goldene Händchen besitzt Nordens Sportlerin der Jahre 1999 und 2002. Spielen auch die Nerven mit? „Wenn es nicht läuft, platzt mir schon mal der Kragen“, schmunzelt Simone Davids. Ihre Klasse dürfte für die nötige Gelassenheit sorgen.

© / Quelle: Ostfriesischer Kurier / 30.04..2008

Im Blindflug das EM-Ticket gelöst

EM-PORTRÄT Annika Noormann schafft die Qualifikation im Stechen

Ostermarscherin optimistisch

Für die Werferin des KBV „So geid good“ ist es nach 2004 die zweite Teilnahme.

Damals holte sie drei Medaillen.

von Ingo Janssen

NORDEN – Nervenstärke ist eigentlich nicht gerade das Ding von Annika Noormann. Nachdem sie beim Qualifi­kationswerfen in Bohlenber­gerfeld den letzten Versuch im Standkampf so richtig verbockt hatte, flossen die Tränen erst einmal in Strömen: Ein aufreibendes Stechen gegen Heidi Hinrichs aus Reepsholt musste die Entscheidung um die letzte Fahrkarte zur Eu­ropameisterschaft in Irland bringen. Wie sie es schließlich geschafft hat, mit 4,60 m Vorsprung die Oberhand zu behalten? „Das weiß ich auch nicht so genau. Ich habe einfach die Augen zugemacht und draufgehalten“, sagt die Werferin des KBV „So geid good“ Ostermarsch, die sich praktisch im Blindflug die Teilnahme auf der Grünen Insel sicherte. Auch im Feldkampf mischt sie mit. Für die 19-Jährige ist es bereits der zweite Auftritt beim internationalen Treffen der Boßler und Klootschießer. 2004 startete sie beim Heimspiel in Westerstede noch in der Jugendklasse. Silber im Feldkampf hinter der Butjadingerin Christina Damken sowie zweimal Gold in den Mannschaftswertungen (Stand- und Feldkampf) waren die glorreiche Ausbeute. Annika Noormanns Karriere war fast schon beendet, ehe sie richtig ins Rollen kam. Denn wegen einer Skoliose, einer seitlichen Verbiegung der Wirbelsäule, musste sie mehrere Jahre lang ein Stützkorsett tragen. Trotzdem wagte sie 1997 den Einstieg in den Friesensport, auch wenn sich die behandelnden Ärzte nicht gerade vor Begeisterung überschlugen. Bei sportlichen Aktionen des KBV „Goode Flücht“ in der Norddeicher Grundschule entdeckte sie ihre Liebe zum Boßeln und später speziell zum Klootschießen: „Das ist einfach meine Welt. Es macht mir unheimlichen Spaß“, betont Annika Noormann mit strahlenden Augen. Warf sie zunächst für „Goode Flücht“, so wechselte sie später nach Ostermarsch. Mit Andrea und Tanja Blonn, Neele de Boer und Kathrin Blum trainiert sie regelmäßig. „Wir sind das beste Team, das es gibt“, sagt Annika Noormann lachend. Gemeinsam mit Andrea Blonn, Neele de Boer und Kathrin Blum wird sie auch die Reise nach Cork antreten und das Quartett von „So geid good“ bilden.

Weniger zum Lachen findet sie die Tatsache, dass die 13. EM ohne den zweifachen Norder Titelträger Stefan Albarus stattfindet. „Er ist der Inbegriff des Klootschießens und gehört zum Inventar.“ Der Weltrekordhalter versemmelte genau wie Annika Noormann den letzten Wurf, musste damit den Statuten entsprechend das Aus akzeptieren und anderen schweren Herzens den Vortritt lassen. Doch die Linkshänderin hat nicht nur klare Ansichten, was Bestimmungen des Friesischen Klootschießerverbandes angeht. Auch bei ihrer beruflichen Zukunft hat sie sich festgelegt. Nach dem Abitur auf dem Norder Wirtschaftsgymnasium hat sie in Oldenburg ihr Studium in Geschichte und Germanistik aufgenommen und ist jetzt im zweiten Semester. „Ich möchte Lehrerin in einer Hauptschule werden“, sagt Annika Noormann und fügt hinzu: „Ich glaube, die Schüler dort bekommen viel zu wenige Chancen.“ Erst einmal muss das Studium aber ein wenig hintenanstehen. Den Montag hat sich die Deutsche Meisterin des Jahres 2005 extra von Vorlesungen frei geschaufelt, um eine Extra-Schicht für die EM einlegen zu können. In den vergangenen Tagen behinderte zwar eine Entzündung der Nebenhöhle die heiße Phase der Vorbereitung, doch ab morgen sollen die Kugeln wieder fliegen. Am 2. Mai hat sie ihren Auftritt im Standkampf, Sonnabend ist dann die Hollandkugel an der Reihe. Was in Cork für sie möglich ist? „Ich will tolle Wettkämpfe abliefern und mit der Mannschaft erfolgreich abschneiden.“

© / Quelle: NWZ-Online / 30.04..2008

Die EM-Teilnehmer im Kurzporträt

FRIESENSPORT Stefan Runge peilt „Treppchen“ an

Christina Damken will „Abi-Stress“ abschütteln

Dirk Schomaker hat nach einer dreijährigen Zwangspause mit der Mannschaft den EM-Titel im Visier.

Antje Wulff und Manuel Runge komplettieren das Wesermarsch-Quartett

Die Brüder Manuel (l.) und Stefan Runge sind für ihren Heimatverein BV Kreuzmoor in Irland dabei - Manuel im Standkampf, Stefan in Stand- und Feldkampf

WESERMARSCH – ng -Vom 1. bis 4. Mai finden in Irland die Europameisterschaften im Boßeln statt. Die NWZ stellt die heimischen Teilnehmer im Kurzporträt vor: Antje Wulff (Mentzhauser TV): Sie wohnt in Südbollenhagen und wird mit ihren 15 Jahren eine der jüngsten EM-Teilnehmer des Friesischen Klootschießerverbandes (FKV) sein. Der Friesensport liegt sozusagen in der Familie. Schon ihr Opa Heino war ein bekannter erfolgreicher Klootschießer. Antjes Vater Alfred setzte diese Tradition fort. Der Vater nahm damals die fünfjährige Antje mit zum Sportplatz, wo sie das Boßeln, das Schleuderballspiel und das Klootschießen lernte. Der Vater fordert und fördert sie weiterhin als Trainer, wobei ihr in den letzten beiden Jahren ein Leistungsschub im Klootschießen gelang. Für die EM in Irland qualifizierte sie sich für den Standkampf (Klootschießen) als Nummer vier in der weiblichen Jugend. Dass dieser Reserveplatz wahrscheinlich nicht zum sportlichen Einsatz reicht, tut ihr nicht so weh. Antje: „Um den Reserveplatz waren die Entscheidungen recht eng. So bin ich froh, mit in Irland dabei zu sein.“ Im Herbst konnte sich die B-Jugendliche über den Verbandsmeistertitel im Klootschießen freuen. Seit dieser Zeit trainierte sie täglich im Hinblick auf die EM. Manuel Runge (KBV Kreuzmoor): Die drei Brüder Runge, Christian, Stefan und Manuel aus Jade, bilden ein erfolgreiches Trio. Alle sind Deutsche Meister im Schleuderballweitwurf. Manuel ist mit 15 Jahren der Jüngste und kam über seine Brüder zum Friesensport. Jeden zweiten Tag steht seit Beginn der Saison das Training an. Selbstbewusst gibt sich der NWZ-Sportler des Jahres 2007: „Mit der Qualifikation habe ich gerechnet." Im Herbst holte er sich als B-Jugendlicher den FKV-Titel im Klootschießen. Für den EM-Standkampf (Klootschießen) qualifizierte er sich als Zweitbester. Stefan Runge (KBV Kreuzmoor): Der mit 17 Jahren mittlere der Runge-Brüder ist sehr vielseitig. In allen drei EM-Disziplinen war Stefan am Start, wobei er mit der Eisenkugel nicht den richtigen „Drall“ traf. Zu Beginn der Saison gewann er den Titel FKV-Meister bei der A-Jugend im Klootschießen. In Irland ist er gleich in zwei Disziplinen am Start: Im Standkampf, als Dritter des FKV, musste er seinen jüngeren Bruder Manuel als Zweiten an sich vorbeiziehen lassen. Im Feldkampf mit der Hollandkugel gewann er im FKV die Qualifikation. Stefan Runge, der schon als Fünfjähriger zusammen mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Christian auf dem Sportplatz anzutreffen war, ist sehr ehrgeizig und legt die Messlatte für sich sehr hoch an: „Ich möchte in Irland jeweils unter die ersten Drei kommen.“ Christina Damken (KBV Reitland): Für Furore sorgte sie vor vier Jahren bei der EM in Westerstede, als sie bei der weiblichen Jugend Europameisterin im Standkampf (Kloot) und im Feldkampf (Hollandkugel) wurde. Inzwischen hat sich die Ausnahmekönnerin „umgestellt“ und den Standkampf weggelassen. In Irland ist sie beim Feldkampf und beim Straßenboßeln dabei. Im FKV gewann sie die Qualifikation mit der Hollandkugel. Stress bereitet zurzeit die Abiturprüfung. So schließt sie sich nicht am Dienstag der Bustour mit den Teilnehmern an, da sie am Mittwoch noch eine Klausur schreibt, ehe sie sich dann per Flugzeug auf den Weg nach Irland macht. Wegen der Prüfungen konnte sie nicht so intensiv wie 2004 trainieren. Die NWZ-Sportlerin des Jahres 2007 geht die sportliche Herausforderung gewohnt gelassen an: „Ich lasse alles auf mich zukommen.“ Dirk Schomaker (BV Fedderwardersiel): Für den 32-jährigen ist es die vierte EM-Teilnahme mit der Klootkugel. 1992 war es als Ersatzwerfer in Irland mit dabei. 1996 konnte er sich nicht qualifizieren. Zahlreiche Verletzungen warfen ihn häufig zurück. So musste er nach der EM 2004 in Westerstede eine dreijährige Zwangspause einlegen. 2007 nahm er die Klootkugel wieder in die Hand. Für die Trainingswürfe zu Hause hat er sich etwas einfallen lassen: Vom Brett aus in acht Meter Distanz hat er ein großes Fischernetz gespannt, worin sich die Kugel nach dem Abwurf verfängt – ein Training der kurzen Wege. Schomaker: „Im Einzel wäre ich mit Platz zehn bis zwölf zufrieden. Mit der Mannschaft will ich natürlich Europameister werden.“

13. Europameisterschaft der Verbände ...

IBA - International Bowlplaying Association (Dachverband)
BC - Bol Chumann na hÉireann (Irland)
FKV - Friesischer Klootschießerverband e.V. (Deutschland)
VSHB - Verband Schleswig-Holsteinischer Boßler (Deutschland)
NKB - Nederlandse Klootschieters Bonden (Holland)
ABIS - Associazione Boccetta Italiana su Strada (Italien)