© / Quelle: Ostfriesische Nachrichten vom 24.02.2003

 

Friesensport:

Das Klootschießen muss unbedingt wieder attraktiver gestaltet werden
Versammlung LKV Ostfriesland: Dirks verabschiedet

Ahrends Vorsitzender

 

bup Jübberde. Sichtlich gerührt, aber immer noch mit einem lockeren Spruch auf den Lippen hat er nach 33 Dienstjahren seinen Hut genommen: „Kommt am Wochenende gut auf die Straße mit ruhiger Hand und guten Würfen. Ich habe fertig.“ Hinrich Dirks hatte bei seinem Abgang als ostfriesischer Boßelobmann nicht nur die Lacher auf seiner Seite. Mit stehenden Ovationen wurde der 72-Jährige von den Delegierten des Landesklootschießerverbandes Ostfriesland bei der Hauptversammlung in Jübberde verabschiedet. Landesvorsitzender Jochen Ahrends ernannte den Wittmunder zum ersten Ehrenboßel-Obmann. Die Verabschiedung von Dirks war der Höhepunkt der zweistündigen harmonischen Verbandssitzung. Ahrends zog ein insgesamt positives Fazit und erinnerte unter anderem an die erfolgreiche FKV-Jubiläumsveranstaltung im vergangenen Jahr mit Meisterschaften in Burhave und Negenmeerten. Während die Boßel-Saison reibungslos verlief mit einer ausgezeichneten Bilanz von 15:2-Erfolgen bei den FKV-Mannschaftsmeisterschaften, bereitet das Klootschießen dem Landesvorsitzenden nach wie vor Sorge: „Es ist unbedingt erforderlich, dass wir diese Disziplin attraktiver gestalten. Inzwischen haben wir keine Spitzenwerfer mehr.“  Patentrezepte konnte der Utarper nicht nennen. Der Spitzenfunktionär ist dem Klootschießen indes überaus wohl gesonnen: „Wir müssen neue Rahmenbedingungen schaffen und hier auch investieren. Boßeln ist ein Selbstgänger. Klootschießen hat viel mit Idealismus zu tun.“ Während die Ostfriesen als einzigen Antrag einstimmig beschlossen, Pokale und Urkunden künftig mit plattdeutschen Texten zu versehen, wird auf die Funktionäre bei der FKV-Sitzung am 7. März in Wittmund mehr Arbeit zukommen. Ostfriesen und Oldenburger sollen identische Boßel-Spielregeln bekommen, wobei die Ostfriesen auf ihren „Schoet“ verzichten sollen – das schmeckt bei weitem nicht allen (wie bereits berichtet). „Wir wollen uns als einheitlicher Verband darstellen. Man sollte den Veränderungen zustimmen, um die Zukunft unseres Sports voranzutreiben, auch wenn man dabei die ein oder andere Kröte schlucken muss“, gab Ahrends den ostfriesischen Delegierten mit auf den Weg. Der FKV-Vorsitzende Jardo Tapper forderte die Ostfriesen auf, in ihren Reihen nach möglichen Kandidaten für den FKV-Vorstand zu suchen. Kurz vor der Abstimmung in Wittmund fehlen im Dachverband der Klootschießer noch Kandidaten für die Ämter des Geschäftsführers, der Frauenwartin und des Jugendwartes. Bei den Neuwahlen sprachen die Ostfriesen ihrem Vorsitzenden Ahrends einmütig das Vertrauen aus. Geschäftsführer bleibt Harald Coordes (Roggenstede). Neu im Amt ist die Frauenwartin Edeltraud Wiets-Frerichs (Norden) als Nachfolgerin von Renate Plüger. In die großen Fußstapfen von Hinrich Dirks als Boßelobmann tritt der Auricher Reiner Behrends. Gewählt wurden zudem Feldobmann Tido Kleen (Norden), stellvertretender Feldobmann Thomas Erdmann (Dornum, neu), Juniorenwart Holger Wilken (Wiesederfehn), stellvertretender Juniorenwart Jens Kleen (Norden), Jugendwart Eilert Taddigs (Neuwesteel), stellvertretender Jugendwart Conny Janssen (Moordorf, neu), Pressewart Frido Walter (Pfalzdorf) und als Staffelleiter der Klootschießer-Punktrunde Detlef Gerjets (Reepsholt). Neben Dirks und Renate Pflüger wurde Reinhard Eilts geehrt, der seit 1960 Funktionärsarbeit leistet. Der langjährige Geschäftsführer des Landesverbandes erhielt mit dem Ehrenteller die zweithöchste Auszeichnung des FKV.