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© / Quelle: Wesermarsch-Zeitung (NWZ) vom 11.05.2002
Alles passt bei „Best of Kloot“ in
Burhave
Festumzug durch das Dorf zum Strandbad
In Burhave gingen Elitewerfer aus acht Verbänden an den Start. Von Horst Lohe
Strand, wo der Präsident des Landessportbundes Niedersachsen, Professor Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, die Wettbewerbe eröffnete. © / Quelle: Ostfriesen-Zeitung vom 10.05.2002
Friesen wehrten mit Kloot die Römer ab
Eigener Bericht: Jubiläumsfeier "100 Jahre FKV" 09. Mai 2002
100 Jahre Friesischer Klootschießerverband
Foto: Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, Präsident Landessportbund Niedersachsen
© / Quelle: Anzeiger für Harlingerland vom 10.05.2002 Europas Boßeler feiern Jubiläum 100 Jahre Friesischer Klootschießerverband: Fest mit internationalem Flair
Denn: In Ostfriesland und Oldenburg hat das Boßeln und Klootschießen zwar die meisten Anhänger - der FKV besteht aus weit über 40 000 Mitgliedern - doch auch in Irland, den Niederlanden, Italien und Spanien fliegt der Kloot. Während der FKV zu den Iren, Niederländern und Italienern schon seit längerem in engem Austausch steht, freute sich Verbandschef Jardo Tapper besonders über die spanischen und schweizerischen Delegationen, die erstmals beim FKV zu Besuch waren. Ihre Wertschätzung für den FKV sprach unter anderem Marianne Helms vom Niedersächsischen Institut für Sportgeschichte in Hoya dem Klootschießerverband aus, das Institut überreichte eine Auszeichnung für besondere Traditions- und Brauchtumspflege - übrigens zum allerersten Mal. Höhepunkt des Mammut-Festaktes: Die amüsante Zeitreise durch die Geschichte des Friesensport, die mit viel Musik und Humor von "Boßel-Missionar" Johann Müller und Kindern vom KBV Schirumer Leegmoor präsentiert wurde. Festredner der Jubiläumsveranstaltung war der ehemalige Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke, der in seiner Festrede den Werteverfall bei Jugendlichen ("Graffitis sind keine Kunst, sondern kriminell!") beklagte und den FKV für seine vorbildliche Jugendarbeit lobte. geht weiter: Heute steht in Burhave (Butjadingen) "Best of Kloot" auf dem Programm, morgen werden die besten Straßenboßeler im ostfriesischen Negenmeerten ermittelt. Bei beiden Veranstaltungen wird die internationale Elite an den Start gehen. © / Quelle: Ostfriesen-Zeitung vom 08.05.2002 „Best of Kloot“ zum Jubiläum FKV feiert Jubiläum in Wittmund, Burhave und Negenmeerten Ostfriesland/Butjadingen. Der Friesensport ist längst international. Deshalb hat der Friesische Klootschießerverband (FKV) zum Jubiläum nicht nur heimische Klootschießer und Boßler, sondern auch Sportler aus der Schweiz, aus Holland, Irland, Nordirland, Italien und Spanien eingeladen. Die offizielle Feier beginnt morgen, 9. Mai, um 17 Uhr in der Wittmunder Stadthalle „Residenz“ Zu den rund 800 geladenen Gästen spricht der frühere Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke. Der Dangaster ist Ehrenmitglied beim FKV. Am Freitag, 10. Mai, gehen die Feiern mit dem „Best of Kloot“ in Burhave in Butjadingen weiter. Um 9 Uhr wird ein Kranz am Denkmal des FKV-Gründers Hinrich Dunkhase niedergelegt. Um 10 Uhr eröffnet Professor Wolf-Rüdiger Umbach, Präsident des Landessportbunds Niedersachsen, das internationale Klootschießerfest. Ab 10. 10 Uhr gibt es einen Feldkampf mit Hollandkugel am Deichgelände in der Nähe der Strandhalle. Ab 14 Uhr wird außerdem ein Standkampf mit dem Friesenkloot ausgetragen. Um 18 Uhr steigt ein Weltrekordversuch der Männer im Klootschießen. Der gültige Weltrekord des Norders Stefan Albarus liegt bei 106, 50 Metern. Am Sonnabend, 11. Mai, beginnt um 9. 15 Uhr in Negenmeerten am Denkmal von Gerhard Gerdes ein Festakt mit Kranzniederlegung. Um 10 Uhr eröffnet Professor Wolf-Rüdiger Umbach die Jubiläumsfeiern in Negenmeerten. Um 10. 10 Uhr fangen die Jubiläumsmasters im Boßeln an. Die internationalen Boßelwettkämpfe der Frauen und Männer werden im K.o.-System ausgetragen. An beiden Tagen gibt es ein buntes Rahmenprogramm sowie Zelte und Bewirtungsstände. Zum Rahmenprogramm gehört auch der Boßelwettkampf der Vorstände mit FKV-Landesverbands- und Kreismannschaften am Sonntag, 12. Mai, ab 11 Uhr in Negenmeerten. Verband bringt Friesensportlern Frieden Der Friesische Klootschießer-Verband existiert seit 100 Jahren Dachverband der Klootschießer und Boßler hat 42 600 Mitglieder Vor der Gründung des FKV sind Raufereien zwischen Oldenburgern und Ostfriesen nicht selten.esd Ostfriesland. Mit einer Anzeige in der „Butjadinger Zeitung“ fängt alles an. Ein so genanntes „Fest-Comitee“ ruft alle Klootschießer in Ostfriesland dazu auf, „mobil to maken to ´n friedlich-ernsten Wettkampf in´t Klootscheeten gegen de Sleswig-Holsteener“. Hunderte folgen am 25. Mai 1902 dem Aufruf zum Auswahlwerfen. Am selben Tag gründet sich der Friesische Klootschießer-Verband (FKV) im Hotel „Butjadinger Hof“ in Burhave. Hinrich Dunkhase aus Burhave in Butjadingen, der erste Vorsitzende des FKV, ist schon vor der Gründung rastlos darum bemüht, alle Friesensportler zwischen Weser und Ems zu einem Verband zu vereinigen. Nur mit vereinten Kräften kann man, so seine Überzeugung, gegen die Boßler aus Schleswig-Holstein bestehen. Die haben sich bereits 1884 zu einem Verband zusammengeschlossen. Zu Beginn dient der FKV auch der Disziplinierung. Zwischen den Klootschießern aus Oldenburg und Ostfriesland sind Raufereien nicht selten. „Rivalität gibt es heute kaum noch. Man kennt sich zu gut“, meint der gegenwärtige FKV-Hauptgeschäftsführer Reinhold Krey. Neben Hinrich Dunkhase ist Gerhard Gerdes aus Ostochtersum, Gemeinde Holtriem, die treibende Kraft bei der Verbandsgründung. Der „König von Holtriem“ übernimmt zunächst das Amt des stellvertretenden Schriftführers. Am 9. November 1925 wird er Verbandsvorsitzender. Ostfriesland siegt beim ersten Feldkampf. Wie groß das Interesse am urwüchsigen „Heimatspiel der Friesen“ zu dieser Zeit ist, zeigt sich beim ersten Feldkampf zwischen Butjadingen und Ostfriesland. 2 000 Käkler und Mäkler feuern am 26. Februar 1901 in Hohenberge bei Varel die Werfer an. Die Wettkampfbedingungen sind alles andere als ideal. Das Tauwetter hat gerade eingesetzt. Während die Butjadinger vom Bock anlaufen, benutzen die ostfriesischen Werfer eine Anlaufmatte aus Stroh. Am Ende siegt Ostfriesland mit zweieinhalb Schöt und nimmt die Siegprämie von 1 000 Mark mit nach Hause. Revanche für die schmachvolle Niederlage nehmen die Butjadinger beim zweiten Feldkampf am 6. und 7. Januar 1904. 7 000 Zuschauer kommen diesmal nach Hohenberge. Tausende reisen mit dem Fahrrad an. Der Kampf zieht sich über zwei Tage hin : bis heute ein einmaliges Ereignis. Wegen des Ersten Weltkriegs gibt es zwischen 1912 und 1922 keine Feldkämpfe. Nach einer langen Zeit der Abstinenz finden sich am 23. Januar 1922 10 00 Käkler und Mäkler zum Feldkampf in Diekmannshausen in Butjadingen ein. Zwei Jahre später pilgern sogar 20 000 Friesensport-Enthusiasten nach Jever. Zweiter Weltkrieg verhindert Revanche. Ein ganz besonderer Tag in der 100-jährigen Geschichte des FKV ist der 28. Januar 1937. Nach acht Auseinandersetzungen zwischen Butjadingen/Stadland und Ostfriesland kommt es in Hohenberge zum ersten Feldkampf zwischen Oldenburg und Ostfriesland. Unter den 8 000 Zuschauern sind auch viele Uniformierte mit Hakenkreuzfahnen und Armbinden. Bei klirrender Kälte siegen die Ostfriesen mit vier Meter Vorsprung. Die Möglichkeit zur Revanche bekommen die Oldenburger erst elf Jahre später : nach dem Zweiten Weltkrieg. 22 Feldkämpfe hat der FKV bis heute ausgerichtet. Die bislang letzte Begegnung am 21. Februar 2001 in Jever können die Ostfriesen mit sieben Meter Vorsprung für sich entscheiden. Heute ist die Klootkugel längst nicht mehr das einzige Gerät der Friesensportler. „Mit dem Ausbau des Straßennetzes ist das Boßeln immer wichtiger geworden“, sagt Reinhold Krey. Dennoch gilt der Feldkampf im Klootschießen immer noch als bedeutendstes Ereignis. 42 600 Mitglieder hat die Dachorganisation der Friesensportler aus Oldenburg und Ostfriesland im Jubiläumsjahr. 1955 waren es gerade mal 9 000. „Das Boßeln ist ein ernsthafter Sport“, stellt der Hauptgeschäftsführer klar. Dass die Medien sich auf die Boßler und Klootschießer stürzen, freut ihn. Aber ein wenig ärgerlich findet Krey die einseitige Berichterstattung. „Wir werden oft ins Lächerliche gezogen oder beim Saufen gezeigt. Das ist nicht in Ordnung.“
© / Quelle: Nord-West-Zeitung/Regionales vom 08.05.2002 In Burhave zurück zu den Wurzeln
Klootschießerverband feiert drei Tage lang 100-jähriges Bestehen –
Angriff auf Weltrekord
Mit internationaler Beteiligung wird „Heimatsport der Spitzenklasse“ geboten. hs Burhave. Mit einem „würdigen Fest“ unter internationaler Beteiligung und mit dem zeitgemäßen Motto „Best of Kloot“ will der Friesische Klootschießerverband (FKV) am Donnerstag, Freitag und Sonnabend das 100-jährige Bestehen feiern. Am Freitag ist Burhave in der Gemeinde Butjadingen Ort des Geschehens – dort, wo der FKV am 25. Mai 1902 gegründet worden war und wo auch das Denkmal des Gründers Hinrich Dunkhase steht. Der Verband erwartet Tausende von Zuschauern und Aktiven, darunter viele nationale und internationale Top-Athleten. Den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen beginnen morgen mit einem Festkommers für 600 geladene Gäste in der Stadthalle Wittmund; Festredner ist Ex-Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke. „Best of Kloot“ beginnt dann am Freitag in Burhave, wo der Verband gegen 9 Uhr am Gründerdenkmal eine neue Bronzetafel enthüllen will. Anschließend ziehen die Abordnungen und Vereine zum Wettkampfgelände direkt am Strand, wo Professor Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, Präsident des Niedersächischen Sportbundes, gegen 10 Uhr die Wettkämpfe eröffnen wird. Für den Vormittag ist ein Feldkampf mit der Hollandkugel angesetzt, für den Nachmittag ein Standkampf mit der Klootkugel. Zum Abschluss dieser Wettkämpfe wollen die Finalisten einen Angriff auf den Klootschießer-Weltrekord des amtierenden Europameisters Stefan Albarus aus Norden wagen; er liegt bei 106,20 Metern. Zwischen den Kämpfen, gegen 13 Uhr, gibt es einen weiteren Höhepunkt: ein „historisches Klootschießen“, zu dem Butjadingens Bürgermeister Rolf Blumenberg seine Amtskollegen aus Weser-Ems gebeten hat, wie zu Gründerzeiten in „langer Unnerbux“. Mit einem „Danz achtern Diek“ kingt der erste Festtag im Festzelt aus. Am Sonnabend setzt der FKV sein Sportprogramm in Negenmeerten in der ostfriesischen Samtgemeinde Holtriem mit internationalen Boßelwettkämpfen fort. Top-Athleten der Männer und Frauen gehen an den Start und kämpfen bis gegen 17 Uhr in zwei Runden um den „Jubiläumsmaster 2000“. Der FKV erwartet Delegationen aus Spanien, Italien, Holland, Irland und der Schweiz, aber auch aus den Nachbarregionen Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen – nach Ansicht des Organisationsteams um Karl-Heinz-Husmann, Volker Dunkhase, Rolf Blumenberg, Ernst Ulrich Rach, Bernd Helmerichs und Jan Dunkhase die Grundlage für „Heimatsport der Spitzenklasse“. Bei den Wettkämpfen in Burhave sorgt das Katasteramt Brake für eine Besonderheit: Seine Mitarbeiter werden die Wurfweiten erstmals mit Hilfe eines so genannten „elektrooptischen Tachymeters“ ausmessen, das der herkömmlichen Weitenmessung in Schnelligkeit und Genauigkeit deutlich überlegen sein soll. Der Friesische Klootschießerverband ist der Dachverband für 42 000 Friesensportler in den Landesverbänden Oldenburg und Ostfriesland mit 13 Kreisverbänden und 262 Vereinen. Einzelheiten zur Geschichte des Verbandes und des Klootschießens sind in einer Ausstellung unter dem Titel „Vom Heimatspiel zum Wettkampfsport“ zu sehen, die von Donnerstag bis Sonntag im „Haus des Gastes“ in Burhave gezeigt wird.
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