© / Quelle:  Anzeiger für Harlinger-Land vom 23.04.2002

  

Spannung bei den Frauen spitzt sich zu

Zweite FKV-Finalrunde: Halsbekerinnen Tagessieger

Reepsholt nur Tagesdritter

Pfalzdorfer Männer souverän

-fwa- Halsbek. Der Kampf um die Mannschaftsmeisterschaften des Friesischen Klootschießer Verbandes (FKV) im Straßenboßeln bleibt bei den Frauen bis zuletzt spannend. Dagegen sorgten die Männer aus Pfalzdorf bereits in der zweiten Finalrunde für eine Vorentscheidung. Halsbek bot den rund 180 Akteuren auf zwei Strecken bei strahlendem Sonnenschein ideale Bedingungen für sportlich faire Wettkämpfe. Das Team um den Vorsitzenden des Kreisverbandes Ammerland Jan-Dirk Vogts (Hollwege) hatte im Vorfeld und während der Wettkämpfe alles für einen reibungslosen Ablauf getan. Der Doppelmeister hatte seinen Heimvorteil in der Tat beinahe in einen Doppelsieg umgemünzt. Die Frauen von Halsbek verließen als strahlende Sieger die Straße und sorgten mit diesem Erfolg für ein spannendes Finale in zwei Wochen. Die Männer belegten wiederum einen guten zweiten Platz , mussten jedoch wie schon eine Woche zuvor der Mannschaft aus Pfalzdorf den Vortritt lassen. Ohnehin verschafften sich die Auricher in beiden Klassen eine glänzende Ausgangsposition, nachdem auch das Frauenteam erneut überzeugen konnte. Männer: In der Gesamtwertung der Männer gab es kaum Veränderungen. Nur der oldenburger Vizemeister aus Spohle nutzte das Match gegen Pfalzdorf, um sich auf den dritten Tabellenplatz vorzuschieben. Zuvor hatte jedoch Westeraccum vor allem über die beiden Holzgruppen die Überholspur angeboten. Hier erwischte der ostfriesische Vizemeister mit Durchgängen von 13/0 und 12/3 einen schwachen Tag. Mit insgesamt 247 Wurf blieb am Ende gerade noch der fünfte Tagesplatz. Schweinebrück saß einem mit nur zwei Wurf Rückstand direkt im Nacken. Deren erste Holzgruppe sorgte mit 11/1/152 für die Topleistung des Tages. Stark verbessert zeigte sich Ardorf in Gummi I (11/4) , wie auch Holz I (11/3) ansehnlichen Boßelsport ablieferte. Nur die Zweitgruppen hinkten etwas nach. Mit totalen 241 Wurf im Ziel war mehr als ein vierter Platz möglich . Spohle legte los wie die Feuerwehr und blieb zumindest bis zur Wende an Pfalzdorf dran. Doch danach brach die anfänglich stark aufwerfende erste Holz (12/1) ein, wie auch die zweite Holz (12/1) am Ende nachließ. Spohle verdiente sich den dritten Rang (239 Wurf) per Gummi II, die der Pfalzdorfer Paradegruppe lange Zeit Paroli bot und mit 11/3 einkam. Gastgeber Halsbek warf mit dreimal 11/3 und einmal 11/4 insgesamt sehr konstant. Dennoch war Mannschaftsführer Eduard Dieken mit dem Gesamtergebnis (233 Wurf) nicht ganz zufrieden. Zu genau wussten die Ammerländer, was die Strecke sonst schon hergab. Mit sechs Punkte Vorsprung auf Spohle scheint jedoch die Silbermedaille bereits sicher. Titelverteidiger Pfalzdorf nahm relativ sicher mit einer soliden Leistung auch zweite Hürde. Bereits auf der Wende lag der Rekordmeister knapp in Front. Holz I legte mit 11/1 den Grundstein für erneut zwölf Punkte. Gummi II steigerte sich nach verhaltenem Start am Ende ebenfalls noch zu 11/1. Mit jeweils 11/4 in Holz II/Gummi I gewann Pfalzdorf (230 Wurf) vorentscheidende drei Wurf um die Titelvergabe auf Halsbek. Frauen: Im Frauenwettbewerb sorgten drei Teams auf der Eggelooger Straße für Spannung pur. Ganze zwei Wurf trennte das Spitzentrio im Ziel. Der Vorsprung des Titelverteidigers aus Reepsholt schmolz dahin . Durch den Tagessieg der Frauen aus Halsbek und dem erneuten zweiten Platz der Pfalzdorfer rückten die drei Topteams bis auf zwei Punkte in der Gesamtwertung zusammen. Ideale Voraussetzungen für ein nervenzerreißendes Finale am 5. Mai in Großheide. Die gastgebende Mannschaft um Anke Gedamke ließ sich von der ostfriesischen Konkurrenz nicht beirren und demonstrierte Heimstärke. Sehr ausgeglichen mit jeweils 11/2 Durchgängen schaffte Halsbek (114 Wurf) den direkten Anschluss an das punktgleiche Spitzenduo. Nur einen Wurf mehr verbrauchte die Überraschung der Finalrunde. Pfalzdorf setzte erneut im Gummiboßeln (11/0) die Akzente und konnte mit den Leistungen in Holz (12/0) den Gesamtwert (115) so niedrig halten, dass auch der ostfriesische Meister ins Wanken geriet. Reepsholt agierte entgegen Pfalzdorf im Gummiboßeln (12/1) schlechter als erwartet. Dafür sorgte jedoch die Holzgruppe um Claudia Heyen mit 11/0/41 für das beste Resultat des Tages. Dennoch bedeuteten totale 116 Wurf diesmal nur den dritten Tagesplatz. Mit einem Wurf Vorsprung auf Pfalzdorf geht der amtierende FKV-Meister jedoch immer noch als Tabellenführer in die letzte Finalrunde. Mit neun Wurf Rückstand auf den Tagessieger landete Upgant/Schott (123) auf dem vierten Platz. Dabei blieb "Goode Trüll" seinen Anhängern erneut einiges schuldig. Der Kontakt zu den Medaillenrängen ist mit vier Punkten Abstand auf Halsbek bereits deutlich. Einen Platztausch gönnten sich die Mannschaften aus Schweinebrück (128) und Westerscheps (131). Beide Teams hatten mit dem Ausgang der zweiten Runde wenig zu tun. Die Schweinebrücker Holzgruppe als bestes Detail der vier Gruppen sorgte mit 12/2 Durchgängen dafür, sich insgesamt über die bessere Meterzahl auf den fünften Platz zu schieben.

FKV-Meisterschaft / Finalrunde 2 / Frauen / Halsbek vom 21.04.2002

Straßenboßeln Finalrunde Frauen

Halsbeker Team Tagessieger

Reepsholt und Pfalzdorf punktgleich vor dem letzten Werfen

 

Halsbek. Die Halsbekerinnen wuchsen am Sonntag, 21. April 2002, beim Straßenboßeln um den Mannschaftsmeistertitel des Friesischen Klootschießerverbandes über sich heraus. Sowohl die Holzgruppe auch als die Gummigruppe kamen mit 57 Wurf ins Ziel und deklassierten damit auf heimischer Strecke die ostfriesischen Topmannschaften aus, Pfalzdorf (Holz 60 Wurf/Gummi 55 Wurf), Reepsholt (Holz 55 Wurf/ Gummi 61 Wurf) und Upgant-Schott (Holz  61 Wurf / Gummi 62 Wurf). Die oldenburgischen Vertreterinnen aus Schweinebrück (Holz 62 Wurf / Gummi 66 Wurf) und Westerscheps (Holz 68 Wurf / Gummi 63 Wurf) blieben unter ihren Möglichkeiten. Zuversichtlich meinten die Halsbekerinnen Heike Eilers und Martina Hemmjeoltmanns vor dem dritten und letzten Werfen in Großheide (Ostfriesland) in 14 Tagen: „In der Gummigruppe ist noch mehr drin“. Völlig von der Rolle war dagegen die Gummigruppe des ostfriesischen Meisters aus Reepsholt. Gerade das Teilstück von Halsbek zum Eggeloger Krug machte den Werferinnen um Michaela Raddatz sowohl auf der Hintour als auch auf der Rücktour Schwierigkeiten. Wilfried Müller konnte es nicht fassen, als gerade im letzten Durchgang alle Werferinnen bis auf Monika Heiken patzten und Würfe von unter 50 Meter machten. Doch auf ostfriesischen Boden wird das Dreamteam sicherlich alles dran setzen, um den Pfalzdorferinnen Paroli zu bieten.

FKV-Meisterschaft / Finalrunde 2 / Frauen / Halsbek vom 21.04.2002

Straßenboßeln Finalrunde Männer

Pfalzdorf schlägt wieder zu

Halsbek kann die Ostfriesen auf eigener Strecke nicht schlagen

Schweinebrück stellt mit Holz-I den Tagesgruppenbesten

 von Gerold Meischen

Halsbek. Favorit Halsbek konnte sich auf eigener Strecke in der zweiten Finalrunde nicht entscheidend in Szene setzen und verpaßte die große Chance, mit Erstrundensieger Pfalzdorf nach Punkten gleich zu ziehen. An diesem warmen und verkehrsreichen Sonntag zog sich Pfalzdorf in Holz I mit 56 Wurf/95 Meter und Gummi II (56/68) erfolgreicher aus der Affäre und konnte mit Holz II (59/14) und Gummi I (59/214) jeweils einen Wurfrückstand gegenüber Halsbek ausgleichen. Am Ende sprangen 3 Wurf Vorsprung und erneut 12 Punkte heraus. Halsbek stellte mit Holz I (58/19), Holz II (58/161), Gummi I (58/134) und Gummi II (59/163) ein ausgeglichenes, aber am Ende nicht ausreichendes Ergebnis dar. Wiederum Platz 2 mit 10 Tagenspunkten bedeuten vor der letzten Runde einen entscheidenden Rückstand von 4 Punkte, der nur schwerlich in Ostfriesland zu korrigieren sein wird. Für Pfalzdorf spricht daneben noch ein 21-Wurf-Vorsprung in der Gesamtwertung. Will Halsbek den Pfalzdorfern den Titel noch streitig machen, muß Halsbek die letzte Runde gewinnen und noch zwei weitere Mannschaften vor Pfalzdorf über die Ziellinie schreiten. Pfalzdorf kann den Sekt schon kaltstellen. Die weiteren Vertreter aus Oldenburg und Ostfriesland konnten auch diesmal in den Kampf an der Spitze nicht eingreifen. Mit einem ordentlichen Ergebnis belegte Oldenburg-Vizemeister Spohle den 3. Tagesplatz und verbuchte 8 Pluspunkte. Dies reicht in der Gesamtwertung zu Platz 3 mit 14 Pluspunkte. Zwei Punkte dahinter Westeraccum. Die Mannen um Karsten Biermann kamen auf der Halsbek-Strecke gar nicht klar und belegten in der Tageswertung mit 17 Wurf Rückstand auf Sieger Pfalzdorf nur Rang 5, gleichbedeutend mit 4 Punkten. In der Gesamtwertung hält Westeraccum Tuchfühlung zu Spohle und kann bei lediglich 2 Punkten Rückstand noch Platz 3 in der Endabrechung erklimmen. Konkurrenzfähig stellte sich heute nur Gummi I vor. Gummi II erreichte gerade noch Mittelmaß, während beide Holzgruppen am unteren Tageswertungsende einliefen. Im direkten Duell der beiden Tabellenhinterbänkler Ardorf und Schweinebrück setzte sich Ardorf in den Zweitgruppen deutlich durch und verbuchte mit insgesamt 241 Wurf den Tagesendplatz 4 ( 6 Punkte ). Schweinebrück bot in Holz I eine Top-Leistung und stellte mit 56 Wurf/152 Meter das beste Tagesgruppenergebnis auf die Beine. Auch Gummi I wußte mit Platz 6 in der Tageswertung (58/116) zu überzeugen. Insgesamt reichte es für Schweinebrück in der Endabrechnung nur für Platz 6 (2 Punkte), da beide Zweitgruppen in der Tagesendabrechung die beiden letzten Plätze belegte und einen zu deutlichen Abstand einfuhren. Mit diesem Ergebnis rechneten die Mannen um Gisbert Stulke vom Start an, mußte man doch erfahrene Kämpen zu den Landesmeisterschaften in Männer-II ziehen lassen. Dieser Aderlaß war vollwertig nicht zu kompensieren. Umso erfreulicher das Gruppensiegerfähnchen der zweiten Runde.

In 14 Tagen (05.05.2002) steht die letzte Runde im Meistermeeting in Nesse/Hage an. Alles andere als der vierte Sieg in Folge seit Austragung der Meisterschaft als Finalrunde für die Mannen um Frido Walter ist eine Riesenüberraschung. Zu ausgebufft ist der Titelverteidiger, als das er diese Chance vertut.